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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0088
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beygefügt zu finden. Es sind ihrer, auch bey
den hier hinzugekommnen Stücken und Fragmen-
ten sehr wenig« weil Gray wenig herausgab,
um nicht für einen Autor von Profeßion ange-
sehn zu werden, und weil Grays Muse auch
diejenigen Spuren vom Künstlichen trägt, die
man in den brtttischen Dichtern der lezten Zeiten
bemerkt Hat. Gesuchte Bilder und künstlich ge-
wendete Maximen unterbrechen den lyrischen En-
thusiasmus , den mau sonst in seinen Oden be-
wundern muß. Die Gedichte hatte man aber
nicht übersehen sollen, nicht bloö, weil aus so
bilderreichen Dichtern, wie Thomson oder Gray,
in der Ueberseßung schwerfällige Sprache entste-
he n muß, sondern auch, weil lyrische Stücke,
in Prosa übersezt, die Hälfte der Wirkung ver-
lieren. Zudem waren solche berühmte Gedichte,
wie die Elegie auf den Dorfkirchhof und der
Hymnus an die Widerwärtigkeit, bereits von
Herrn Gotter trefflich versisicirt. Die Barden-
oden hätte man von Kretschmann versificiren las-
sen sollen. Diesem prosaischen Ueberseher scheint
es an Feuer zu fehlen. Die Auswahl von Ma-
son bey der Herausgabe der Gedichte kann nicht
genug gerühmt werden« Er ließ z. E- verschiedne
Gelegenheitsgedichte auf Hofhegebenheiten aus,
und (S. r6.) urtheilt als ein Britte, daß der-
gleichen schmeichlerische Gedichte nicht verdienten
auf die Nachwelt zu kommen. Wenn ich die
Kunst bemerkt habe, die in Grays Gedichten
hervorleuchter, so verstehe ich nicht darunter die
raffi-
 
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