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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0123
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zu wenig vertraut ist- Daher so viele Aus-
wüchse einer ungezähmken Phantasie, besonders
in der Sprache der handelnden Personen, die
oft zu bilderreich und deklamatorisch wird.
Überhaupt ist die Ähnlichkeit mit Sedai-
nens Operette, der Deserteur, auffallend.
Es sind einige willkührliche Arien angehängt,
die wenig wahre Poesie, und viele sehr matte
Verse haben- Auch ist es dem Schauspieler,
der den Schweizer spielen soll, zuviel zugemu-
lhet, daß ihn der Vers, den ganzen ersten Akt,
vierzehn Scenen hindurch, auf der Bühne
bleiben laßt, ihm die längsten Reden zutheilt,
und auch im zweyten Akt ihm wenig Ruhe
giebt. Ueberhaupt hätten wir mehr wahre
lOekonomie und weise Verheilung des Plans
gewünscht, und die Aufführung dieses Schau-
spiels möchte wohl durch mehr als eine Schwie-
rigkeit gehindert werden.
Wir lesen nach Verfertigung dieser Re-
cension, die Nachricht in einem öffentlichen
Blatte, daß die Tochter der Madame Kak-
schinn Verfasserin dieses Schauspiels sey. Un-
ser Urtheil mag unverändert da stehen, wie
es, ohne dieß zu wissen, gefällt ist ; aber frey-
lich verdienen manche kleine Fehler in dieser
Betrachtung mehr Nachsicht, und die Verfas-
serin alle Aufmunterung, uns mehrere Früchte
ihrer Muse zu liefern.
(Hamburg. N. Zeit. 6tkS Stück.)
Z G 59-
 
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