lesen können oder mögen, und doch gern wissen
möchten, was Iuvenal nun geschrieben hat.
Schaden würde es indessen dem Herrn Ueberse-
Her nicht, wenn er zuweilen, wo es nicht noch
thut, weniger weitschweifig zu seyn, durchge-
hends aber eines reinern körnigtcn und zierlichen
Ausdrucks sich beflissen hatte. Wer suchte wol
in Lsulicjjci nova leAica plens jpla,
einen Tragsessel des ehmals armen Zungendre-
schers und jezc reichen Ausspähers Macho,
den er mir seiner prazettden Figur ganz aus-
füllet. Es sollte doch in einer erklärenden Ueber-
setzung nur das nützlichste erläutert werden, und
nicht bey jedem Mann sein Lebenslaus und bey je-
der Stadt ihre Lage und Volksmenge erzählt wer-
den. Noch ein paar Worte über die, in der
Übersetzung vorgenommenen Casirirungen, oder
vielmehr Bekleidungen derer sogenannten schlüpfri-
gen Stellen. Allerdings muß manches so lange
als möglich, vor dem Auge des unbedachtsamen
Knaben entfernt werden. Es ifi aber eine gefähr-
liche Sache um den Vorwitz- Jft'S gut, daß
man das bedeckte errathen laßt? Und wenn drückt
sich's der Phantasie tiefer ein, wenns wie im Vor-
beygehen und noch dazu — aufgedeckt zum Ab-
scheu— erblickt, oder wenns mit Anstrengung
und verstohlner Weise errathen wird? Ich ent-
scheide hier nichts, ich frage nur.
(Dreslauische Nachrichten ztes Stück.)
möchten, was Iuvenal nun geschrieben hat.
Schaden würde es indessen dem Herrn Ueberse-
Her nicht, wenn er zuweilen, wo es nicht noch
thut, weniger weitschweifig zu seyn, durchge-
hends aber eines reinern körnigtcn und zierlichen
Ausdrucks sich beflissen hatte. Wer suchte wol
in Lsulicjjci nova leAica plens jpla,
einen Tragsessel des ehmals armen Zungendre-
schers und jezc reichen Ausspähers Macho,
den er mir seiner prazettden Figur ganz aus-
füllet. Es sollte doch in einer erklärenden Ueber-
setzung nur das nützlichste erläutert werden, und
nicht bey jedem Mann sein Lebenslaus und bey je-
der Stadt ihre Lage und Volksmenge erzählt wer-
den. Noch ein paar Worte über die, in der
Übersetzung vorgenommenen Casirirungen, oder
vielmehr Bekleidungen derer sogenannten schlüpfri-
gen Stellen. Allerdings muß manches so lange
als möglich, vor dem Auge des unbedachtsamen
Knaben entfernt werden. Es ifi aber eine gefähr-
liche Sache um den Vorwitz- Jft'S gut, daß
man das bedeckte errathen laßt? Und wenn drückt
sich's der Phantasie tiefer ein, wenns wie im Vor-
beygehen und noch dazu — aufgedeckt zum Ab-
scheu— erblickt, oder wenns mit Anstrengung
und verstohlner Weise errathen wird? Ich ent-
scheide hier nichts, ich frage nur.
(Dreslauische Nachrichten ztes Stück.)