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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0313
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29 s

ihre Hand dem Lord geben, ohne ihm ihr Herz
geben zu können: woraus denn für ein so rein«-
zärtliches Paar unaussprechliche Quaalen ent-
gehen. Indessen verhält sich Emma in ihrer
widerlichen Ehe pflichkmäßig. Ein teuflisches
Weib aber mengt sich ins Spiel, bringt dem
Lord Eifersucht bey, das treue Weib wird des
Ehebruchs beschuldigt, angeklagt, ans ein al-
tes Schloß geschaft und höchst elend, doch mehr
in ihrem Gemüth als in Betracht der äußerli-
chen Umstände. Jener Boßheir kömmt an den
Tag, die Ehre Emma's wird wieder hergesiellr,
ihr Lord laßt sie wiederholen lind stirbt bald.
Nachher zeigt sich der für todt geglaubte erste
Liehaber wieder: sie erschrickt, fallt in ein ködt-
lich Fieber und stirbt, ohne etwas von Beloh-
nung der Tugend auf Erden genossen zu haben.
Wir haben an dieser sonst sehr lehrreichen Ge-
schichte zweyerley zu erinnern: erstlich, daß
eine stets unglückliche Tugend keine starke Auf-
munterung giebr; zweytens, daß Emma die
Achtung und Ehre bey der Welt zu hoch schäzr:
denn die sogenannte Ehre bey der Welt ver-
dient es nicht, daß wir ihr eine Glückseligkeit
aufopfern, die wir ohne Verletzung unsers
Gewissens geniessen können.
(Ienasche Zeit. r->teS Stück :


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