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Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

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Ersten Bandes zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0323
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lern, von denen der V. in der Vorrede sagt, er
habe sie wohl bemerkt, sie würden ihn aber ge-
nöthigt haben, ganze Gedichte in andre Formen
zu giessen»
Der Theil von Teutschland, welchem doch
ein gewisser Modegeschmack noch nicht so recht
emleuchten will, hat sich zu dieser Sammlung
wirklich doppelt zu einer Zeit Glück zu wünschen,
da man die größten Dichter unsrer Nation (Man-
ner, deren Kranze nimmer im Tempel der Un-
sterblichkeit welken werden, so gern auch derMuth-
wille sie ihnen abreissen möchte) zu einer Zeit da
man Haller kaum kennt, Tlz höchstens zum
Motto cmrt/ Gellert kaum nennen darf, ohne
für einen schwachen Kopf gehalten zu werden,
und A-lopst-ck —> einen guten Mann seyn
laßt, den man aber freylich iezt in Natur und
Starke schon weit hinter sich habe» H. Blums
Gedichte And für diese Art von Leuten, die sich
wenigstens einbilden, den wichtigsten Theil des
Publikums auszumachen, nicht. Sie werden
die Kraft und das Leben nicht darin finden, das
sie fordern; aber vielleicht, gewiß wird man sie
noch lefen , wann das wilde Feuer ausgelodert,
und die jezt überspannte Menschheit wieder in ihre
Grenzen zurückgebrachl ist. Man wird auch
dann vielleicht finden, daß in manchen allerdings
mehr Stärke, mehr eigentliche Poesie seyn könn-
te, aber zugleich auch daran denken, daß es
immer einen gewissen mittleren Theil von Lesern
Erster S. U gebt.
 
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