Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgemeines kritisches Archiv — 1.1777

DOI Heft:
Ersten Bandes zweytes Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22474#0361
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

abscheulich; aber ein Stück Geld an die Ge-
liebte, brachte den guten Herrn bald wieder in
Ruhe. Terrai steigerte das Oroir 6u
ci'or von 452222 auf drey Millionen, und
wollte es auf die Kriegsbedienten ausdehnen,
die ohnedem fast nicht zu leben haben, konnte
aber doch wider die Krwgsminister nicht durch-
dringen. Bey allem dem Drucke, worunter
ein großes Volck schmachtete, sollten dennoch
am Hofe fünf Opern gespielt werden und zwey
Millionen kosten, und dazu verfertigte man
pQOO Kleider. Man erinnert sich des Schif-
fes , das aus Egypten mit Sand zum Schau-
spiele beladen kam, da man kein Brodt hatte.
Sein niederträchtiger Geitz: er durfte dec ein
Allmosen sammlenden Königin einen Thaler
anbiecen, und sie mußte ihre Bitte wiederho-
len, bis sie nach und nach ihm zwey Louisd'or
aus der Tasche brachte, zu einer Zeit, da er
1222,002 Pf. jährlicher Einkünfte besaß. Hier
sieht man auch das Innere der Pachten, und
ein merkwürdiges Verzeichniß der Pensionen,
mit denen die meisten von den 60 Generalpäch-
rern beladen waren, und doch hatte er die
Pachten auf 152 Millionen erhöhet, und
überhaupt 45 Millionen neue Steuren aufge-
legt. Es waren sonst Schauspieler und Sän-
gerinnen, unterhaltene Mädchen, und andre
ehrbare Beförderer der Wollust, die man auf
diese Weise besoldete. Der Haß seiner eignen
Vasallen wider den Abbe' gieng so weit, daß
 
Annotationen