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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0290
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274

schen zu gleicher Zeit existiren und nicht existi-
ren können. Laster kann nicht anders als durch
ein Mißverständnis oder durch eine unbe-
stimmte Art zu reden, als wirklich angesehen
werden, weil es bloö eine Abwesenheit der Tu-
gend ist. Alles, was existier, existirt durch
die Wahrheit, nicht durch den Irrthum: (hier
hat der Vers, wahrscheinlich sich selbst eben so
wenig verstanden, als wir ihn verstehen) und
in den Gewohnheiten und Neigungen der
Menschen kann daher gar kein Jrrrhum Start
finden. Der größte Bösewicht ist allemal mehr
gut als böse, weil in ihm allemal gewisse Reali-
täten übrig bleiben. Der gewisseste Beweis,
daß Dinge nicht bloö verschieden, sondern wirk-
lich sich entgegengesezt sind, ist dieser, daß sie
gar nicht existiren: so bald sie wirklich sind,
kann man sie nicht für widersprechend, sondern
nur für verschieden halten. Die Verschieden-
heit der Gewohnheiten und Neigungen der
Menschen ist der dritte Grund der Verschie-
denheit ihrer Sprachen. Völker, die nicht
dieselbige Sitten und Gewohnheiten haben,
können diese auch nicht durch einerlei) Wörter
anzeigen. Der Verf. unterscheidet endlich
unsere Kenntnisse in wirkliche und scheine
bare, aber durch Merkmale und Ausdrücke,
die gleich sonderbar und unverständlich sind.
Reel sind solche Kenntnisse, deren Wahrheit
gar keinem Wechsel, keiner Veränderung un-
terworfen ist. Schemkenntmsse hingegen
find
 
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