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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0344
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Z28

auszuschliessen. Er beweiftt dieses nut dem
Exempel des großen Mannes, des Furius Ca-
millus. Dieser harte Rom von den Galliern
errettet. Der neidische Manliuö wußte aller-
lei) nachtheilige Dinge von ihm unter das Volk
zu verbreiten. Es wurde unruhig. Der Se-
nat, dem dieses gefährlich schien, ernannte
einen Diktator, die Sache zu untersuchen.
Manliuö konnte nichts beweisen; er wurde zum
Gefangniß verurtheilt. Die alten Republiken
hatten kein andres Mittel, die schädlichen
Folgen eines fachen Verdachts, der wider ge-
wisse Bürger entstehen kann, zu verhüten,
als dieses, daß sie jedem erlaubten, sie öffent-
lich zu verklagen. Machiavell selbst wußte kein
besseres vorzuschlagen. Wir halten dafür, die
Freyheit der Presse sey ein bequemeres, die
Absicht eher und völliger erreichendes Mittel.
Gerichtliche Anklagen find mir Schwierigkei-
ten verknüpft, welche die meisten abschrecken,
diesen Weg zu gehn. Und, wenn sie auch
gewöhnlicher wären, so hat das Volk, sobald
es einmal zum Argwohnaufgelegr ist, immer
etwas, entweder an der Art, wie die Unter-
suchung geführt ist, oder an dem Urrheilö-
spruche des Richters, auszusetzen. Wenn
hingegen jedem frey steht, seine Anklage oder
seine Verantwortung durch den Weg der Presse
bekannt zu machen; so ist das Volk desto leich-
ter, desto völliger zu überzeugen, weil es in
Stand gesezc wird, mit eignen Augen zu sehen,
weil
 
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