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Allgemeines kritisches Archiv — 3.1777

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Dritten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22476#0075
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57

vorlegen zu können. Herr M. hat Recht,
daß dieser Vater der französischen komischen
Bühne es verdient, den Deutschen treulich,
doch ohne alle Buchstäbeley, bekannt gemacht
zu werden, weil in ihm ein unerschöpflicher
Quell des Aechtkomischen liegt; ein so kräfti-
ger Geist, daß binnen, Ablauf eines vollen
Jahrhunderts auch nicht das mindeste Parti-
kelchen davon verduftet ist. Und gewiß, Hr.
M. ist der Mann, den Moliere zu übersetzen.
Eben weil wir dies glauben; eben weil wir
ihm Zutrauen, daß er sich dereinst, und bald,
zu dem Range eines vortreflichen Dichters
hinauf schwingen kann; wollen wir desto frey-
mülhiger heraussagen, was uns an seinen
b-ßherigen Arbeiten miöfallt. Erstens, die
sonderbare Schreibart, welche Herr Göthe
Mode Z..^-u-t hat. Das gemeine Volk
spricht allerdings, wie unsre jungen Drama-
tiker die Wörter schreiben. Aber eben des-
halb sollten sie doch auch nur das gemeine
Volk so sprechen lassen; nicht den Mann von
Erziehung, nicht die Hofdamen, Königinnen;
noch lächerlicher ists, wenn sie diese Schreib-
art auch dann gebrauchen, wenn sie selbst
sprechen. Zweytens, Schimpsreden sind
nicht komisch. Der vernünftige Mann, das
gesittete Frauenzimmer, fliehen aus Gesell-
schaften, wo Zoten gerissen werden, wo die
Zerrte einander Fluchen, Schlagen, Schim-
pfen; wie könnte ihnen das auf dem Theater
D s gefal-
 
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