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Allgemeines kritisches Archiv — 3.1777

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Dritten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22476#0208
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Stirnform an den Antiken, welche den Hos
wer, Plato und viele andre berühmte Manner
aus den entfernten Zeiten Vorfällen- Man
findet sie auch an den meisten Porträten der
Neuern, welche in dem Nus als Genie stehen-
Newton, Montesquieu und so viel anderm
Galten nennt alle Formen der Stirne unna«
rürlich, welche von der Viereckigen unrerschies
den find. Wösern dieser Mangel der vierecki-
gen Form einen Fehler in dem Verstände und
der Urtheilskraft anzeigre, so könnte man die-
sen Fehler für allgemein halten; aber man
würde sich irren, weil diese viereckige Stirn-
form zwar die besagten Vollkommenheiten an-
zeigt, ohne jedoch nothwendig erfoderc zu wer-
den, und ohne das sie alle andre cmsschließk-.
Einige Phvsionomisten haben demungeachtek
behauptet, daß die zu Merkliche Converität lder
Stirne von den Haaren bis zu den Augenbraue
nen ein Zeichen der Dumheit oder Albermheic
sey, ukd daß dieselbe Convexität von einem
Schlafe zum andern genommen einen Hang
zum Jähzorn bezeichne- Aristoteles vergleicht
sie mit der Stirne der Esel. Wenn die
Stirn zu ungeheuer groß ist, so ist der Raum,
welchen die Geister dahin zu gelangen haben,
Zu weit ; die Kalte des Gehirns löscht das Feuer
und Ackivitär derselben aus; der Mensch
bekömmt dadurch einen langsamen Begrif, wel-
cher sich allen seinen Urtheilen und Handlun-
gen mitcheile. Dieses ist dre Stirn der Och¬
sen.
 
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