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der lutherfchen Lehren gleichfalls nicht, und
daher geschah es, daß 1542. überall lutheri-
sche Prediger gefunden wurden. Diese wollte
das Thumkapittel verjaget wissen; allein der Bi-
schof Caspar, und nach ihm Martin Gerstmann
verfuhren sehr gelinde, und erst Bischof Johann
von Sitsch, der 1598. die Regierung antrat,
fieng die Verfolgung an. Der Erzherzog Carl
widersetzte sich als Bischof dem Majestätsbriefe,
und seitdem siegten, bald der Bischof und das
Thumkapitel, bald die lutherischen Herzoge,
Stände und Bürger, nachdem ihre Kräfte wech-
selöweise durch die benachbarten österreichischen
Hauszwistigkeiten zu- oder abnahmen. Der pfäl-
zische Churfürst Friedrich zog als König 1620.
die bischöflichen Einkünfte ein, und gab dem
Neissischen Gebiete 1620. die freye Religions-
übung. Diese erhielt sich noch im folgenden
Kriege. Allein gleich nach dem westfälischen
Frieden wurde sie vom Bischof Sebastian unter-
drückt, und zugleich musten alle Protestanten
das neissische Gebiet verlassen. Im I. 17z?-
wurde in Neisse und andern katholischen Städ-
ten eine jesuitische Mißion gestiftet, um die ge-
heimen Lutheraner zum katholischen Glauben
durch Unterricht zu bringen. Seit 1742. ist im
preussischneissischen Antheile die protestantische
Religionsfreiheit wieder hergestellet. Der jetzi-
ge Fürst Bischof von Breßlau, hält sich noch im-
mer im österreischen Schlesien auf.
Zug. Gött- gel. Anzeig. «-tes St.
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der lutherfchen Lehren gleichfalls nicht, und
daher geschah es, daß 1542. überall lutheri-
sche Prediger gefunden wurden. Diese wollte
das Thumkapittel verjaget wissen; allein der Bi-
schof Caspar, und nach ihm Martin Gerstmann
verfuhren sehr gelinde, und erst Bischof Johann
von Sitsch, der 1598. die Regierung antrat,
fieng die Verfolgung an. Der Erzherzog Carl
widersetzte sich als Bischof dem Majestätsbriefe,
und seitdem siegten, bald der Bischof und das
Thumkapitel, bald die lutherischen Herzoge,
Stände und Bürger, nachdem ihre Kräfte wech-
selöweise durch die benachbarten österreichischen
Hauszwistigkeiten zu- oder abnahmen. Der pfäl-
zische Churfürst Friedrich zog als König 1620.
die bischöflichen Einkünfte ein, und gab dem
Neissischen Gebiete 1620. die freye Religions-
übung. Diese erhielt sich noch im folgenden
Kriege. Allein gleich nach dem westfälischen
Frieden wurde sie vom Bischof Sebastian unter-
drückt, und zugleich musten alle Protestanten
das neissische Gebiet verlassen. Im I. 17z?-
wurde in Neisse und andern katholischen Städ-
ten eine jesuitische Mißion gestiftet, um die ge-
heimen Lutheraner zum katholischen Glauben
durch Unterricht zu bringen. Seit 1742. ist im
preussischneissischen Antheile die protestantische
Religionsfreiheit wieder hergestellet. Der jetzi-
ge Fürst Bischof von Breßlau, hält sich noch im-
mer im österreischen Schlesien auf.
Zug. Gött- gel. Anzeig. «-tes St.
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