Allgemeines kritisches Archiv (3.1777)

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wodurch aber der Leser nicht befriedigt/ sondern um
gewiß und zweifelhaft gelassen wird. Hier folgt die
erläuternde vortreffliche Nachricht des Herrn Hof-
raths: — — Die Handschrift gehört unter den
Rest derjenigen/ welche erst unlängst aus dem Klo-
ster Heilsbrnnn in hiesige Universitätsbibliothek ge-
bracht worden. Die folgende Nachricht, weiche sich
auf meine Autopsie gründet/ (denn in diesen Din-
gen verlaß ich mich nicht gern auf andre) wird alles
mit mehrerm erläutern:
Die Handschrift ist auf Pergament in Folio ge-
schrieben, allem Anfehn nach um den Anfang des
ig.ten Jahrhunderts. Ganz vorn stehet: labor ümets
inarie vuZinis .jun ba^Isbrun, und eben das steht
auch ganz am Ende. Der Innhalt ist folgender:
I.
Die Dekretalen 6re§orü IX. auf 216 Blattern.
Ganz vorn steht die Bulle: Kex paciücus öeo.
Aber, weil ein dummer Mensch ehedem, dieweil
diese Handschrift in dem Kloster Hcilsbrunn gewe-
sen, die schöngcmahlten Initialbuchstaben ausgeschnit-
ten/ wie, meines Erinnerns, auch bereits Hocker in
seinem Heilsbrunnschen Antiquilatenfchatze angeführt
hat, so fehlt das vermuthlich voranaestandne: In-
oipiunt, sammt dem Anfänge der Bulle: Oreczo-
riux öcc., und ist davon nur stehen geblieben: rauti-
bus salutein et apolbolicam beneäidtiouem. Daher
nicht zu ersehen ist, ob diese Bulle auch in dieser
Handschrift au die Schule zu Bologna gerichtet ge-
wesen. Unten aut der ersten Seite, in dem kleinen
Raum zwischen dem Text lind der Glosse, stehet:
Ilte über pertinet aä lchrariam Lonventug lVIouasie-
rii lontiÜLluti's nut neuerer Hand geschrieben;
ganz am Ende weiter nichts, als: it-xplioic über V.
stecretalium, dergleichen Klausel auch jedesmal am
Ende