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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0179
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mit dem Vergnügen, das man jetzt genießt, le-
sen lassen, wenn er nicht als die Geburt eines
Frauenzimmers angekündigt wäre. Man ist
schon so gewohnt, alleS/ was von diesen liebens-
würdigen Geschöpfen herrührt, zu bewundern,
daß sich auch diese Angewöhnungaufihreschcifr-
sieüerische Versuche ausoreirer, und bey diesen
steigt die Bemunderung noch um einige Grade,
weil aus Irrchnm über die Gelstesfahigkeiren
des schönen Geschlechts es zu Betretung der
Aurorbahn gänzlich unfähig geachtet wird. Die
weiblichen Schriftsteller drangen sich jetzt so sehr,
daß endlich das stolze männliche Geschlecht den
ausschließenden Anspruch auf Autorruhm und
den Wahn in der Rangordnung der Vernunft
einige Stufen höher zu stehen, wird müssen fah-
ren lassen. Nach dem werblichen Charakter,
seiner Empfindlichkeit und dec Stärke seiner
Einbildungskraft zu urrheilen, har die sanftere
Harre unrer allen Acren von Schriften zu rüh,
renden Romanen den nächsten Beruf. Es
muß für unsre Verfasserin ein fehr günstiges
Vorurrheil erregen, daß sie sich selbst gekannt
und den Trieben der Natur überlassen hat, ohne
sich durch den Schimmer der Pedanterie oder
durch die Eitelkeit sich über ihr Geschlecht zu er-
heben, zu Abweichungen verleiten zu lassen.
Dreslauische Nachricht. »z,Stück-

6L.

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