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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0057
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che, ingleichem die Monate mit ihren gewöhn-
lichen Namen zu nennen. — Eine lange Zeit
richteten sie sich vorzüglich nach dem Gesetz Mor
sis, vor allen in Kruuinalfallen, und entschul-
digten mit seinem Befehl dre beidmschen Kana-
niter auszurorren, ihre Grausamkeit gegen die
Bekenner anderer Religionen. Kaum war die,
ser VerfolgungSgeist unter Karl dem 2ten ge-
dämpft, als die Raserei) der Hexenprocesse hick
arger, als je im katholischen Deutschland m wü-
ten anfieng. Ein Prediger in Saiem glaubte
um 16^2. eine Jndianermn habe seine Tochter
behext, und schnell faßte dieser Funke unter al-
len Einwohnern Feuer. Weder Stand, Alker,
noch Charakter konnte die Unglücklichen retten,
die in diesen Verdacht kamen, und unter den
O.ualen der Tortour gaben viele solche Mitschul-
dige an, die eben so unschuldig , wie sie selbst
waren. Kinder von eilf Jahren wurden als
Hexen verbrannt, und Flecken am Leibe, Merk-
male ven Scorbut,die man Teufelskniffe nannte,
waren hinlänglich, auch den Unverdächtigsten zum
Zauberer zu machen. — Noch eine Anekdote
zur Geschichte der Schwärmerei). Debora Wil-
son, eine Quäckerinn, gieng mutternackt durch
die Straßen von Salem, Buße zu predigen,
und ihre Anhänger machten folgende Apologie,
daß , wenn der Herr eine von seinen Töchtern
triebe, andern ein Zeichen ihrer sündlichen Nackt-
heit zu seyn, diese Versuchung zwar für ein ehr-
bares Frauenzimmer ein großes Kreutz sey, al-
lein
 
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