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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0208
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eben so viel gefordert, als: — geh Einer ohne
Füsse! seh Einer ohne Augen? — Und daß,
nm sich in das Leben und Weben so verschiedner
Menschen Jahrtausende hindurch hineinzuden-
ken, kein gemeiner Schwung von Phantasie er-
fordert werde — fällt leicht in die Augen.
Daß also ein Mensch, dessen Monas, die in
ihm gedenkt, nur mit allgemeinen, abgezognen
Begriffen umzugehen weiß, schlechterdings zum
ächten Bibelbehandler verdorben sey — folg-
lich im wölfischen Phrlos-phiezettalter .. -
ist eben so handgreiflich.
Und da phantasielose Vernunftmänner sich
dennoch von Zeit zu Zeit unterfangen haben,
Bibel zu erklären; so sind derJrrsale zum Scha-
den der Religion so viele daraus entstanden,
daß es unsäglich ist. — Denn die üblen Fol-
gen, die aus diesem Mangel des Hineindenkens
in das Zeitalter jedes heiligen Schriftstellers
und die Sinnes- und Handlungsart jeder Per-
son, die er einführt, entstehen, sind so vielfach,
als die Gesichtspunkte, woraus jeder Bibeler-
klärer jede Idee und Handlung der Bibel nach
Maasgabe seines Zeitalters betrachten kann.—
Daraus laßt sich nun auch begreifen, — was
so auffallendsonderbar ist! — und elender wei-
se —> der Bibel zur Schuld angerechnet wor-
den ist! — w e die verfchiednen Menschenkin-
der, so verschiedne Zeitalter hindurch, (je nach-
dem die Brille der Sinnesart ihres Zeitalters
nach
 
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