Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

DOI Heft:
Fuenften Bandes Erstes Zweytes Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0339
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Z25

gung findet, ist das einzige, was sie belebt;
sonst spottet sie aller Dinge, aller menschlichen
Empfindungen auf die kälteste Art, ist arger als
die Donna Diana des Herrn Lenz. Ich
wünschte wol, daß etwas von dem Kampf, den
sie (laut S- Zi) vor Anfang des Stücks em-
pfunden, den Zuschauern gezeigt würde, daß sic
im Monolog nicht zu sich selbst sage, sie fty eine
kaltblütige Mörderin. Sie hakte, wird dec
Zuschauer denken, ihren Reichardt doch lieben
können, wenn auch der Graf, der sie mit nichts
beleidigt, wäre leben geblieben; sie Hatte ihn
mit Gift hmrichlen können, und eö wäre viel-
leicht nicht so entsetzlich, als daß sie einen Meu-
chelmörder dingt. Sie kann (S. zo) zu ihrem
Liebhaber sagen: Ich wollte, du schnittest dir
Len Hals ab, sie kann (S- Z9) ihrem Gemahl
ein Mester dürreichen, womit er sich ermorden
soll, sie kann (S- 99) standhaft seinen Tod be-
gehren, sie karrn (S. i oO) den Mörder zu einem
zweyken Stich auffodern, sie kann (S. rog)
dir Mine der größten Betrübniß über den Tod
des Ermordeten annehmen; sie ist (S- na)
ein Ungeheuer, das die Verachtung der ganzen
Welt verdient — zu ein arges Ungeheuer für
die BühneIhr Geliebter ist ein Mann ohne
festen Charakter, und hat daher für eine so wich-
tige Person zu wenig Intereste; man würde
Mikleid mir ihm haben, wenn er den Grafen
ermordete; aber so kann man ihn weder be-
dauern noch schätzen. Er flieht die Gräfin und
X z liebt
 
Annotationen