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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0432
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aus kennen lernen würde, als er besonders die
Engländer ans den Fleldlnglschen und Smol-
letsHen Romanen kennen lernt. Aber wir
werden gewiß dahin kommen, und LNillers
Klostergeschichte ist kein geringer schritt dazu.
Auch der vor nns liegende Roman hac dieses
Verdienst, daß er reurschen Sitten getreu bleibt.
Es ist die Geschichte eines vermeinten Fünd-
lings, der in einem Tagebuche seinem Freunde
seine Begebenheiten als Student und als Ad-
vokat mittheilt- In diesem Stande verliebt er
sich in ein Frauenzimmer, deren Tante ihm ei-
nen Proceß anvertrant. Nachdem er verschie-
dene Schwierigkeiten in seiner Liebe überwun-
den, so findet sich, daß der Vater seiner Schö-
nen sein eigner Vmer ist, das Mädchen aber ist
die Tochter des Verwalters dieses Herrn, die
er zu sich genommen, weil er kinderlos war.
Dieses ist der kurze Inhalt dieses Romans, der,
ohngeachtet er weder etwas neues noch auffal-
lendes hat, sich deswegen gut lesen laßt, weil
nichts darin die Wahrscheinlichkeit verletzt, bis
auf die letzten Auftritte, die noch dazu das Wi-
drige so vieler Romanen haben, daß dabe» un-
erträglich geeilet ist, fo daß die wichtigsten Ste-
llen vor dem Leser vorbey rauschen, ohne daß er
weiß, wo er ist, und was er sieht. Noch fehlt
es seinem Verfaffer an hinlänglicher Starke der
Einbildungskraft, um intereffanre Vorfälle zu
erfinden, und Fähigkeit, die Situationen, in de-
nen sein Held sich befindet, gehörig zu brauchen.
— Die
 
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