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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0465
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ohne daß er das genngste dafür zu thun brauch-
re° Renten hatte er iO bis 12000 Livres.
Hr. Greßet hatte mehr Witz als Genie; er
war wirklich Dichter, und wußte, ob er gleich
wenig schuf, die Gedanken andrer auf eine so
Vorzügliche Art sich zu eigen zu machen, sie
mit so vieler Kunst zu verweben, daß sie
ganz sein Eigemhmn zu seyn scheinen. Seme
Sprache verstand er vollkommen, schrieb stets
den elegantesten und auögearbeitesten Styl,
selbst ferne vertrautesten Briefe schmeckten
sehr nach der Feile. In Prsft- har er we-
nig geschrieben, nnd was von seinen Poesien
gedruckt worden, macht nur einen sehr klei-
nen Theil von semer Brieftasche aus. Noch
sehr jung kam er zu den Jesuiten und wurde
ein Freund von dem Pater Bsugeam und
dem Parer Brunias. Unter ihren Augen
verfertigte er den Vsrtvsrc, die Karehäuft-
rin, und den lebendigen Pult. Man fand
diese Gedichte in zu muntern Tone. Die
Feinde der GeseLschafk machten chr hieraus
ein Verbrechen, und sie ward gezwungen,
dem Geschrey des Neides ein Suöjeek auf-
zuopferu, das sie liebte und schätzte. Jeder
Mann von Geschmack suchte Hm. GreßeL
auf, sobald er dec Welt wiedergefchenke war,
und er ward in den besten Hausern ausge-
nommen, Dort bekam er dm Ton der Ms
Leu Gesellschaften, und schrieb mehr für sie,
als für den übrigen Theil des Publikums:
 
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