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Allgemeines kritisches Archiv — 6.1777

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Sechsten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22479#0324
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andern, wenn er von der Art seinen Gegenstand
und das Werkgen des Abbe Boileau zu behan-
deln spricht,) daß ein Schauspieler zwey Nollen
zugleich in eben demselben Stücke spielet und
nur immer zu jeder derselben sich geschwind wie-
der anders ankleidet, so habe ich auch hier als
Schriftsteller zwey verschiedene Nollen gespielet.
Im Texte selbst sprach ich wie ein Doktor der
Sorbonne; und dann nahm ich geschwind mei-
nen eigentlich angewiesenen Platz wieder ein,
und sagte offenherzig meine Meynung in den
Noten, über alles was der Doktor eben vorge-
bracht hatte. In dem Texte also, wo der
Verfasser wie ein Doktor der Sorbonne spricht,
beweiset er mir vieler Gelehrsamkeit und witziger
Kritik, daß das Geisseln weder bey den Juden
gewöhnlich gewesen, noch auch dessen im neuen
Testamente gedacht sey; daß man es aber bey
den alten Heyden, sowol als Züchtigung für
Sklaven, Gefangene und Mstsethaler, als
auch aus als freywilligem Religionsgebrauch ein-
gcführet finde- Dies letztere zu beweifen führt
er verschiedene Stellen aus dem Lucian an.
Ferner widerlegt unser gelehrter Doktor der
Sorbonne, daß das Selbstgeiffeln unter den
ersten Christen gebräuchlich gewesen sey. Es
kam erst im men Jahrhunderte recht ans, und
da wurde es nach und nach so allgemein, daß
sich besonders die Beichtvater das Recht dieser
Züchtigung zueigneten, dem sich sogar die Prin-
zen unterwarfen. Selbst das Frauenzimmer
wurde
 
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