Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Allgeyer, Leo
Die Münsterkirche zu St. Nikolaus in Überlingen: ein Beitrag zur Baugeschichte und ästhetischen Würdigung des mittelalterlichen Denkmals — Wiesbaden, 1879

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8493#0065
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— 51 —

heim für die dritte und vierte Vierung, welche am mei-
sten Mühe und Arbeit verursachen, den doppelten Preis
gegen früher erhalten, nämlich sechshundert Pfund Pfen-
nige, vier Fuder Wein und zwanzig Malter Kernen; über-
dies erhält er für seine Zugaben eine Extrabelohnung von
16 Gulden. Die zwei Anfänge zur fünften Vierung, so-
wie die zwei Nebenseiten zur vierten und fünften Vierung
dagegen soll er um den frühern Preis machen. Die schon
bestehenden Anfänge zu den Vierungen soll er abbrechen
und frisch aufmauern, die Fenstergerichte einsetzen und
auf den Abseiten ein rechtes Dach machen, hiezu gibt
ihm der Stadtrath all' das, „was einem Maurer und Stein-
metzen gebührt." Im Sommer 1SG3 waren diese Arbeiten
vollendet; denn am Donnerstag nach Bartholomäus befiehlt
der Stadtrath dem Bauherrn, den von Jakob Rosheim am
Hochwerk des Münsters vollführten Bau zu besichtigen,
ob derselbe den Verpflichtungen gemäss gebaut sei oder
nicht und sodann dem Stadtrathe über ihren Befund
Nachricht zu ertheilen. Der Befund muss günstig gelautet
haben, da in den Rathsprotokollen ferner nichts mehr
über diese Angelegenheit erwähnt wird."

Ich sprach mich im Verlaufe dieser Abhandlung da-
hin aus, dass das am Hochschiffgewölbe vorkommende
MeisterzeichenG5) dem Meister Rosheim zugeschrieben wer-
den dürfte. Es geschieht dieses unter Vorbehalt weiterer
Erforschungen und selbst auf die Gefahr hin, mitHass-
ler'n in Widerspruch zu gerathen. Der verdienstvolle
Gelehrte, der f Professor Dr. Hassler von Ulm, welcher
wie kaum ein Anderer vor ihm der hohen Bedeutung
unseres Münsterbaucs Worte geliehen, wollte ohne Zweifel
fragliches Monogramm in Verbindung mit der Uhnischen
Baumeisterfamilie der Böblinger bringen, indem er
einem dieser Meister glaubte jenen Theil der Bauausfüh-

«) Vgl. Tafel III, Hg, 1.

4*
 
Annotationen