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Münsterbau-Verein <Konstanz> [Editor]
Das Alte Konstanz: Stadt u. Diöcese in Schrift u. Stift dargest. — 1.1881

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Heft 2
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Ueber den römischen Ursprung und die erste Anlage der Stadt Constanz, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8574#0031
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brücke in unserer Ieit benützt, scheints schon den Bömern bekannt war, dann aus Geröll-
stücken des grünen s)»uliergranites und anderen Helsbrocken der rbütischen Alpen."

„Oon dieser dritten Alauer gingen die Aeste eines dickeren sorgsältiger gear-
beiteten Lstrichs gegen Ostsn ab, welcher 65 bis 66 Lentiineter unter der jetzigen ir>tratze
lag. Oie in demselben besindlichen Aiegelsragmente und die ganze Ttruktur lassen ibn
als unverkennbar römischeu erkennen."

„Meitere Beweisstücke waren ^ragmente von cheizröhren, römischen Dachziegeln,
eiue erzerne Akünze des Gratianus."

„Aie,chagmente der römischen Dachziegel sand man durch die ganze Rbeinstratze
entlang in grotzer Zatzl bis in die Tchreibergasse (jetzt Lonradigasse) und in die Aäbe
des Tbulenbrunnens."

„Die Ziegelsragmente baben dieselbe ^orm, wie die aus dem Tchottenwall im
Minter s870 ausgegrabenen. Oort lagen, wie früber schon berichtet, zerstreut im Boden
bei ihnen Alünzsn des Tonstantin und solche, die wegen Tinstutz des Grünspans und
feuchtem Boden nicht mehr zu besrimmen sind."

„Atit einer gewissen Tpannung statten ich und meine ^reunde die n a h e
liegenden Gassen weiter versolgt, aber autzer den in der Aheinstratze aufgefundenen,
die beschriebeuen Gemäuer ungesälir im rechten Minkel kreuzenden
Alauerwerken uud Ziegelfragmenten wurde nichts Lrhebliches gefunden."

Aie Tache machte auf cherrn L'einer sofort den Gindruck, daß auf dem j)latze
des jetzigen Alünsters ein einem gemauerten Lager äbnlicher befestigter Bau gestandeu
baben müsse. In der Bäbe der jetzigen Tlmtbausecke stietz man aus ctzemäuerreste, welche
zum Unterbau eines runden tburmähnlichen Bauwerks gebört zu haben scheinen.

Iiitsr 86pta nmjmi8 otztzl68iatz baute Bischof Tonrad der cheilige im 10. Iabr-
hundert die Rirche des Alärchrers T. Alauritius. ^orts. des Aönigshofen bei Alone,
(l)uell, I !v>. 304. Dieser eigenartige thurmähnliche Aundbau ist in seinen wesentlichen
Bestandtheilen noch vorhanden und liegt auf der östlichen chalde oben beschriebener Anhöhe,
etwa 10 Tchritte von der Blordostecke des oberen Thors der Alünsterkirche entfernt. Auf
dessen !5>üdseite ist ein !5>tück der runden llmfassungsmauer ausgebrochen und die Tt.
Blasiuscapelle angebaut, in deren südlichen Amfassung jener in der Gelehrtenwelt bekannte
— auch von Alommsen in seinen iiise. Ilrlv. Aiff. XIX. Blr. 23st besprochene — römische
dem Gnde des 3. Iahrhunderts angshörende Oenkstein eingemauert ist, von welchem im
ersten Theile die Bede war. !5chon beoii. ^itztimis (1414) kannte dieseu über die Trbauung
der Alauer von Vitmliuimi (iiimim Vitmbutzi>8i8) berichtendeu Lteiu in der Tonstauzer
Alauritiuskirche und bemerkt, datz derselbe vom gemeinen Bolke als ein besonderes cheilig-
thum verehrt wurde, wogegen der schweizerische chistoriograph dlegidius Tschudi erzählt,
er habe als junger Manderer im Iahre 1520 den Ttein in der !v>t. Blasiuscapells, „d a
er noch steht" gesehen und copirt, das k'leinere — jetzt fehlende — Ttück sei damals
vor der Tapelle auf der Trde gelegen, seither aber durch die Tteinmetzsn oder Alaurer
hinweggskommen, vermauert oder sonst verdorben worden. Oarnach dürfte richtig sein,
was Buceliu iu seiner Tonst. Thronik behauptet, datz uemlich der Tteiu in (folge Abbr u ch s
aeltereu Gemäuers an seinen jetzigen Ttandort gekommen. Molleu wir demzufolge
annehmen, datz auch diese uralte Alärchrer- oder Grabkirche des hl. Alauritius auf
römischen Grundmauern ruht, so haben wir hiesür autzerdem die Analogien der Alauritius-
kirche in wiesbaden, der Tt. Bictorskirche in Genf und der Tt. Nrsuskircche in Tolothurn,
bei welchen genau das Gleiche der Lall ist.

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