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Münsterbau-Verein <Konstanz> [Hrsg.]
Das Alte Konstanz: Stadt u. Diöcese in Schrift u. Stift dargest. — 1.1881

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Heft 2
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Stand der Restaurationsarbeiten des Constanzer Münsters, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8574#0036
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z2yz. i). v. roctc>r crclesiao i» Lilcchingcn *) rc. (Zeitschr. fiir Geschichte dcs Bb crrheins von Niene li'.Bd.
tZOt' kferniann v. lfornstein Alerikcr als Ieuge. (Geschichte des Gberrheins von Mone l. Bd.)
tsoz hatte dem öster. Urbar Pfaff ksermann v. lfornstcin 4 Giiter von kfendorf**) als Leibgeding. (Mcnünger

t827 5. Mberamtsbeschreibung Riedlingen.)

2. Der Aheinthortburnr oder das petershauserthor

wcrr Lnde des 12. oder 2lnfang des 13. Iahrhunderts hart ain Rheine erbaut und besteht
aus einem massiven Unterbau, auf welchem sich der erweiterte Aufbau aus Aiegelwänden
mit einer psramidalen Thurmbaube erhebt. Die Uerbältnifse des fchlanken Thurmes sind
überrafchend schön und gar mancher Alaler hat von der jetzigen Rbeinbrücke aus den
alten trotzigen i5>tadtwächter mit seiner schlanken j?appel in sein dckizzenbuch gezeichnet.
Unser Bild gibt den Tburm von der Mestseite aus mit Anschlutz der alten bölzernen
Arüeke zur §inken und dem Brüekensoch des ^-tadtgrabens zur Aechten. Aus dem Oach
besaud sich srüber ein kleines Tbürmchen, in welchem das sog. „tkumpenglöckchen" hing. ***)
)m Tbordurchgang ist noch ein Lresko erhalten, Akaria und Iohannes unter dem Areuz
mit den ^tadtpatronen öt. Tonrad und te-t. j?elagius. 2lu der nördlichen ^ront ist noch
die )5>tülle eines anderen Bildwerkes erkennbar. Uis herausragende Brüstung der Rhein-
seite zu ist erst augebaut worden, nachdem der Tburm nicht mehr als Uurchgang diente.

Aus diesem Tburm war s. Zt. ein eigener Mächter; auch war derselbe als

Gesänguiß gebraucht.

^-o stebt nun der „alte Geselle" sast unverändert seit 600 Iechren und schaut

weit binaus in den !v>ee, und abwärts in's chegau und spiegelt sich in den klaren Auchen des

Bbeines, der seinen ^uß bespült. Oer 2llte köunte uns gar viele Trlebnisse erzählen, wie
von der einst blichenden Benedietinerabtei s)eterbausen ber Geistlich und Meltlich in fest-
lichen 2luszügen nach der alten Bischosstadt zog, wie Bauer und Bitter beim Tborwart
das Brückengeld erlegten. Aber bei mancher Lrzählung tbäte dem steinigen Gesellen
das cherz weh, wenn er z. B. den grausigen Ramps müßte erzählen, den am 6. August
1548 die Tonstanzer mit den :5>paniern aus der Aheinbrücke kämpsten, — oder wo er
1857 den gewaltigen Brand der Rheinbrücke mitansehen mußte. —

Oa der „Alte" Biemaudeu im Meg stebt, wird er keinen andern Ansturm
erlebeu, als deu der Alles zernagenden Aeit, und trotzdem mag der sturm- und wetter-
erprobte alte Tburm noch manches Geschlecht überleben und Btadt und irandschast zieren.

*) Blochingeii bei Mengeii.

**) kfeudorf bek Riedlingen.

***) Die Glocke hing anßerhalb und galt als StLdtewahrzeiche».

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