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Münsterbau-Verein <Konstanz> [Hrsg.]
Das Alte Konstanz: Stadt u. Diöcese in Schrift u. Stift dargest. — 1.1881

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Heft 3
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Unserer lieben Frauen Münster in Constanz (Mariae nascenti), [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8574#0046
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einen zweiten Tliristopborus auf der Innt.'nseite des nördlichen Lluuines. dluch an
Glasinalereien war das dNünster nicht arin. Ls wurde iin lo. Iahrhundert in der ^tadt
selbst, in Rirchen und anderen ösfentlichen chäusern diese ärunft verwerthet, uin so weniger
durste dieselbe am Oome vorübergeben. Die in der vinzent'schen ^ammlung bewahrten
Ueberreste aus dem Ubünster zeugen von bober Uollendung. Noch iin 17. und Ansang
des 18. sgabrbunderts wurde die Glasmalerei von a eingebornsn Aünstlern ausgeübt:
^-ebastian, Molsgang und Iobann Georg ^pengler ^). Oie Glasgeinälde sind sänuntlich
entsernt und an ibre tvtelle ^ensterglas eingesetzt; nur die iv-t. Alargaretbenkapelle bewalu t
einen kleinen Aest, an dessen ^arbenschönbeit sich neuestens Rünstler boch ersreuten.

Ls würde zu weit sübren, bier schon das kunstvolle Lborgestühl aus dem 15. Iabr-
bundert, die Tbüren des Aleisters !5>imon Aaider aus dem Iabr 1470, den berrlichen
steinernen Giebelaufgang im Tlwmaschor (1ö. glabrbundert), die lverke der ^chmiedekunst
u. a. m. zu betrachten*) **). Aiese Arbeiten bleiben späterer Aesprechung vorbehalten.

gln diesem Besitzstand blieb uuser Gottesbaus bis Zlnsang des 16. Iabrbunderts,
mit welchem sür dasselbe eine verbängniftvolle Aeit anbrach. Aachdem Tonstanz zur
neuen »'ebre übergetreten war und der Aischos nüt seinem Aomkapitel die!v-tadt verlasseu
batte, wurde chand an unser Alünster gelegt. Aie ^chultheitzische Thronik und die pA'ters
luuiser Tbronik berichten darüber sast gleichlautend solgendes: „Oen Zfttcn s^ullp ist aller
jftäpstl. gottesdienst ausgebebt und abgestellt. Darneben ist d kirchen pslegeren Tonrad
Awilchen und Tbomas chüetlin besoblen, dß sie alle Aild, beiligen od götzen, die zu
verebrung in d kirchen, und sonsten aüer ortben wären ausgestellt od gemablt, nüt samt
d altären alliglich doch obne j?racht, und grotzes geschell, sond nach und nach abbrechen,
zerseblagen, und vernichten sollen, ds ist gescheben, doch maniglich, d eigene bildnitz und
beilige gebabt, od des ortbs gemacht bat, zu gelatzen, dis selbsten binzunemmen, und
wobin er wollt, zu sübren".

Aoch beute sind die Lpuren dieser Zeit siäAbar und es barren die verstümmelten
öteinconsolen in der Aorballe und Melserkapelle der Lrneuerung der ^tatuen, welche sie
einst trugen. von den ebemaligen gotbischen Altären ist Alles verschwunden bis aus
einige wenige Mandmalereien. Alit den beschriebenen Treignisse» ist die Tinleitung zur
vierten Aauperiode des Alünsters von selbst gegeben.



*) s. Denkmale 5. ss.

**) 0^6 hat dei Goldarbeiter 'Gchsenhdrn de>» Sarg des hl. Pelagius gemacht, wofiir er soMark Goldes verwendet
und dem Aünstler für jede Mark dreißig Gulden, initlstn im Ganzen Z8oo st. als Lohn verwilligt. l. r. S. S7.
 
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