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Münsterbau-Verein <Konstanz> [Hrsg.]
Das Alte Konstanz: Stadt u. Diöcese in Schrift u. Stift dargest. — 2.1882

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Heft 2 und 3
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Die ersten neueren Restaurationsarbeiten im Münster in Konstanz. Die St. Konradikapelle
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https://doi.org/10.11588/diglit.8575#0034
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in Reliefs und den seitlichen Iiqchriften m liouoiöin SLnoti 6oiiracli opisoopj, Xä IX. OontsiiL-
riuiii UI6U86 Hov6uidi6 NVOOOÜXXVI taotuiu. Die Geffnungen desselben find mit stilvollen
Lisengittertbürchen vsrschlosfen. Gürtler Mirch in Ronstanz verfertigts nach den Aeich-
nnngen der Alönche den gochischen Aletallschrein, derselbe ähnelt viel den berübinten
^chreinsn der Insel Reichenan, ist alfo in Horm eines chauses init Giebeldach, anf vier
Löwen richend, aus vergoldetem Rupferblech bergestellt. In der Alitte der vorderfeite
ist das Lsanpt des lch Ronrad eingeschlossen; links nnd rechts davon, sowie seitwürts und
und an der Rückseite des Lchreines befinden sich in ^>ilber getrieben folgende Oarstellungen
aus dem Leben des cheiligen: slinks voin Lsaupt) wie ck>t. Ronrad vor Ierusalem ankonunt
und die lch !v>tadt auf den Rnieen begrüfit, (rechts vom chaupt) wie !v>t. Ronrad die
Gnadenkapelle zu Einsiedeln durch Gott selbft geweilst fieht; (auf der linken OZuerseite)
wie ^>t. Ronrads Reliquien erhoben werden unter Bischof (Zebhard III. (1085), (auf der
rechtsn Gusrseite) wie Lt. Ronrad in seinem Fenodochium die Armen speist, (auf der
Rückseite links) wie ibm bei der lch Wandlung eine ^pinne in den Relch fälit, (auf der
Rückseite rechts) wie er mit dsm bl. Ulrich bis in die Alitternacht binein geistlichs
Gespräche fübrt. Die entsprechenden Inschriften lauten: in der Alitte Oapnt 8g,iivti Ooii-
rnäi Hpi86. ferner: 1. Zbpiüoiiun 6sii8 orit Klorio^uiii. 2. LloZi eiüm 6t 8LiiotilloLvi loenm
itztum. 3. Oorpora 8LI10tori1II1 ill pg.66 86PIlItL 8I1llt. 4. Ü08P68 613111 ot 60ll6§i8ti8 III6.
5. 0Llio6iii voiiüiii biborniit 6t Äiiüei Osi kiioti 8MÜ. 6. L6citii8 qiii ilivoiüt Lmiomii V6II1M.
Die Inschrift des Alittelfeldss der Rückseite bsifit: Xmio Oomini NOOOObXXVI 8aori kriiioi-
pa.tu8 kü IX ckout. Nax. tri§68imo, uäiniiii^trLiits urolüäiöo. bribiii'A. vomiuo rämo botiiario äo
Xllbel op. bouo. i. p. i. Impsrutoro OormiiuiLö Oiülslmv I, briäsrioo NLAiio viioe Lnäarum,
iu Iioo saoollo reoeim rekooto ormitoqus iumKüübim 8uori8 vsuorubüo 8unoti Oonrmü 6pi8o
Oon8t. eupnt, r6p08itum u -laoobo äo biiAAsr item 6pi8o. Ooimt. unno NVOXIII in 8tatun nrMntea,
in Iioo 8eriiüo pis ot äsvoto rui'8U8 68t rooonäitum I68tu8qu6 äi68 Lllniv6r8Liiu8 6xuoti8 p08t
loüoeiu 6.ju8 oditiim 8L60UÜ8 N0V6M o6bratu8 68t nmxiinu 6t olsri 6t populi Irsqusntiu.

Die Zeichnung zu den getriebenen Arbeiten machte Hrater Lucas, die Ausführung
übernahm LAofessor IVeiß in Nürnberg. Auf dem Dache des Lchreines ist das kvappen
Lr. Akajestät des Rönigs Georg V. von lZannover und das wappen des alten Ronstanzer
Bisthums angebracht, links und rechts Rrone und Inful, inmitteu der Dachzinne die
Bachbildung des im Rloster Gngelberg aufbewahrten elfenbeinernen ))ectoralkreuzes des
hl. Aonrad mit der Inschrift ^mioti Olinoiirnäi. Zu diesem ck-arcophag trug Georg V.
zu Ghreu seiues Ahuherrn 1000 Atark bei. Einer Bitte, aus dem sog. Melfenschatze
einen der vielen kostbaren Schreine der Lt. Ronradikapelle zu schenken, konnten !^r. Atajestät
aus wichtigen Gründen nicht willfahren.

Ueber dem oben beschriebenen, geöffneten Grab des cheiligen*) wurde auf einem
gothischen durchbrochenen !v>teinunterbau die Reliefplatte des 13. Iahrhdts. wieder an-
gebracht. In die Nische brachte man die mehr als halblebensgroße fitzende !ö>tatue des
hl. Ronrad an, die cherr Lenz entwarf und punctirte und cherr Weitz ausführte. Der
cheilige ist als Lehrer seiner Rirche dargestellt mit erhobener Rechten, mit der Linken das
Lvangelienbuch auf den Rnieen haltend, worauf die cküelle geschrieben steht: „öeid wach-
sam, stehet fest im Glauben, handelt mannhaft und werdet stark." I. Lor. 16, 19. 21m

Fuß der Statue steht die Inschrift: „Lhl. Bischof Lonrad, Beschützer dsr Äadt Ronstanz,
vorbild für j)riester und Bolk, b. f. u. Auf der Rückseite dss ck-sdile ist das englische

*) wir behalten uns vor, in eine>n spätern Hefte dem Grabe einen eigenen Aufsatz zu widmen.
 
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