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Alte und Neue Kunst GmbH <München> [Hrsg.]
Katalog der Sammlung Lothar Meilinger München: Ölgemälde alter und neuer Zeit, Aquarelle, Zeichnungen, Stiche usw. aus anderem Besitz ; 18. Juli 1931 — München, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.8238#0005
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ALTE UND NEUE KUNST G.M.B.H. MÜNCHEN :: KATALOG I 1931

VORWORT

„Ich scheid mit Leid."

Es ist nicht leicht, von einem lieb gewordenen Kulturgut,
das in Jahrzehnten, oft mit Entbehrungen und Ent-
sagungen auf anderen Gebieten, gesammelt wurde, sich
zu trennen, aber die Verhältnisse sind stärker als der
Mensch.

Der Grundstock zu dieser Sammlung bildet die Münchener
Kunst von Dillis bis in die Gegenwart. Einige alte Bilder sind
nur als interessante Fundstücke hineingekommen, so der kleine
„Rembrandt", der Bodes Meinung nach eventuell vom Meister
selbst, jedenfalls aber aus seiner unmittelbaren Nähe stammt. Ich
bin überzeugt, daß er ein Original aus seiner späten Zeit, ja ein
persifliertes Selbstporträt seiner alten branntweinatmosphärigen
Tage ist. Die Kreuzigungsgruppe mit Magdalena hat Bode „Schia-
vone" zugeschrieben. Jedenfalls gehört sie in den Tiziankreis. Der
Johannes von „Sebastian del Piombo" wurde durch Freiherrn von
Geuder auf Rauenstein, der 1720 als bayerischer Gesandter in
Venedig war, beraten durch den Nürnberger Maler Kupetzky, dort
selbst erworben und galt als „Giorgione". Ich halte das Bild für
den strengeren Giorgione zu lieblich, zu bellinesk und schreibe
es in seiner weichen Eleganz der frühen Zeit des Sebastiano
del Piombo in Venedig zu. „Hans van Aachen" ist ein außer-
ordentlich gut erhaltenes, wertvolles Bild vom Ende des sech-
zehnten Jahrhunderts, voraussichtlich in München gemalt und
gehört ins Münchener städtische Museum.

Unter den neueren Bildern befindet sich eine gesonderte kleine
Sammlung von Romantikern, die um so mehr ein Interesse
verdienen, als einige fast nur dem Namen nach bekannte Künstler
gezeigt werden, so der Dessauer Hofmaler Georg Bauke mit
seinen „Wasserfällen von Tivoli"1), Kaspar Boshart, der durch

*) Uhde Bernays führt unter den Hauptorten romantischer Malerei
„Dessau" an.

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