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G. Loeschcke:

same Thatsache und beleuchtet in epigrammatischer Schärfe die
welthistorische Bedeutung der beiden Völker, dass römische Krieger
die Rheinwacht gegen die Barbaren unter Schutz und Schirm eines
pheidiasischen Götterbilds gehalten haben.

In einem folgenden Aufsatz gedenke ich die Gesichtsbildung
von Pheidias Parthenos zu besprechen, hoffentlich unterstützt von
einer Restauration, welche die störend verletzten Formen des Kölner
Kopfs anschaulich erläutert.

Anhang.

Nochmals Pheidias Tod und die Chronologie
des olympischen Zeus.

An meinem Aufsatz über „Phidias Tod und die Chronologie
des olympischen Zeus" (Hist. Untersuchungen A. Schaefer gewid-
met, Bonn 1882) hätte ich in Folge der scharfsinnigen Ausführungen
von R. Schoell (S.-B. d. Mimchener Akad. Phil.-hist, Gl. 1888, 1)
mancherlei zu berichtigen. In der Hauptsache aber, der Frage nach
der Entstehungszeit des Zeus, glaube ich meine Ansicht festhalten
zu müssen. Die weitschichtige Controverse (Robert, Arch. Märchen
100; Hermes 23, 432; v. Wilamowitz, Comment. grammatic. IV, 15;
Nissen, Hist. Zeit, N. F. XXVII, 406; Puchstein, Arch. Jahrb.
V, 81) lässt sich nicht im Vorbeigehen erledigen, aber einige Punkte
muss ich hervorheben, um den fortgesetzten Widerspruch zu begründen.

Den Ausgangspunkt für meine Zweifel bildete, wie Schoell
richtig vermuthet, das lange Intervall, welches zwischen dem Tem-
pelbau und der Weihung des Götterbildes in Olympia liegt, Das
prachtvolle Gotteshaus war 456 v. Chr. vollendet. Jedermann er-
wartet nun, dass die Eleer die Statue, um derentwillen sie doch
den Tempel erbaut hatten, sobald als möglich fertig stellen lassen.
Gleichzeitig dem Tempelbau, wie die Parthenos in Athen, scheint

Zum Ausgangspunkt muss, als offizielle Darstellung, die Minerva auf dem
g'oldenen Fingerring eines Optio legionis primae Minerviae genommen
werden, den J. Klein in den Bonn. Jahrb. LXXXX, 24 veröffentlicht hat.
Mit ihr stimmt in den Hauptsachen überein— nur der rechte Arm ist_ ge-
senkt und die Lanze in Folge, dessen tiefer gefasst — ein Minervarelief
an einer särdenartigen Basis im Bonner Museum.

ff
 
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