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Die Bronzeeimer von Mehrum.

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mals dem Pferde, wohl aber dem Maulthier gegebener Ausdruck des
Kopfes lassen das letztere mit Sicherheit erkennen. Die Füsse sind

an ihrer Aussenseite mit zwei in Relief gebildeten Sphinxen ge-
schmückt, welche sich gegenüber lagern; Taf. III 6. Die Grund-
fläche ist zum Theil ausgeschnitten. Die Köpfe sind sehr roh ge-
bildet, die Schwänze gar nicht angegeben; an den Seiten ein blatt-
artiger Abschluss. Von den ursprünglichen drei Füssen sind nur
zwei erhalten, und von diesen ist der eine am linken Ende unvoll-
ständig.

Der nächst grösste Eimer Taf. III 2, zeigt in der Mitte des
Henkelansatzes eine jugendliche Maske, die wieder von Blättern um-
geben ist. Dieselbe hat thierisch gebildete Spitzohren und um die
Stirne eine Binde, welche den Haaransatz verdeckt; über dieser er-
kennt man zwei Paare kleiner Erhöhungen und über jedem Paare
einen halbrunden Bogen. An den Wangen läuft jederseits eine Ranke
herunter, deren gerollte Enden unter dem Kinn verschlungen sind
und zwischen den unteren Blättern seitlich herausstellen; es sollen
wohl Weinranken sein, sicher sind es nicht die Enden der Binde.
Die Erhebungen über der letzteren sollen wohl in roher Weise eine
Bekränzung mit Blumen oder Früchten andeuten. Die Stirnbinde
ist die dem Dionysos charakteristische Mitra 2), die zuweilen aller-
dings auch vornehmeren Satyrn gegeben wird, wie sie denn der
praxitelische eingiessende Satyr trägt. So werden wir auch diesen
Kopf als Satyrn bezeichnen dürfen, obwohl das Gesicht nicht den
in der späteren Zeit gewöhnlichen derben Typus zeigt. Die Formen
sind wieder etwas hart und ermangeln des feineren Ausdrucks. Der

1) Höhe 33,5 cm, Durchmesser der Mündung 25 cm, g-rösster Umfang
1,4 m, Höhe des Fusses 19 mm (Inventar No. 5578).

2) Vgl. Furtwängler, Samml. Sabouroff I, zu Taf. 23.
 
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