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12G

von Veith:

V. Ära Drusi.

Siehe Tafel IV.

Weder die vorstellend beschriebene denkwürdige Befestigung
noch die freilich oft irrthümliche Ortsbestimmung des Ptolemäus
werden unser neues Aliso für Zweifler und Ungläubige feststellen,
wenn uns nicht die Entdeckung des Drususaltars hilft, der in der
Nähe Aliso's gestanden haben soll, worüber Tacitus in dem wich-
tigen und inhaltreichen 7. Cap. des 2. Buchs seiner Annalen schreibt:
„Sed Caesar (Germanicus a. 1(3 n. Chr.) Silium legatum in Cattos
cum expedita manu inruptionem facere iubet: ipse audito, castellum
Luppiae flumini adpositum obsideri, sex legiones eo duxit. Neque
Silio ob subitos imbres aliud actum, quam ut modicam praedam, et
Arpi, prineipis Cattorum coniugem filiamque raperet: neque Caesari
copiam pugnae obsessores fecere, ad fainam adventus eins dilapsi.
Tumulum tarnen, nuper Varianis legionibus struetum, et veterem
aram Druso sit.am disiecerant. Restituit aram, honorique
patris prineeps ipse cum legionibus decueurrit; tumulum
iterare haud visum. Et cuneta inter castellum Alisonem ac Rhenum
novis limitibus aggeribusque permunita."

Nur ganz beiläufig sei hier zunächst erwähnt, dass jener Zug
des Legaten Silius im Jahre 16 n.Chr. eine Wiederholung des Zuges
war, den Germanicus im Jahre 15 unternahm (Tacitus I 56), und
dass trotz des störenden, wohl irrt nämlichen „mons Taunus", der Aus-
gangspunkt des Zuges, das Drususcastell (Dio 54, 33), unmittelbar
am rechten Rheinufer bei Bonn, nicht im heutigen Taunus lag (siehe
Festschrift der Bonner Jahrbücher 1888 S. 25). Der Weg des Zuges
ging auf dem heute noch sogenannten Römerweg von Schwarz-Rhein-
dorf, Bonn gegenüber, nach Hangelar, Warth, Bödingen über Siegen
und über den Baceniswald zur Adrana nach Medebach, vielleicht das
damalige Mattium, Hauptstadt der Chatten. Bei dem alten Bri-
lon liegt noch heute nach den Gaukarten das Arpusfeld, auf den
Sitz des Chattenfürsten Arpus hinweisend.

In meiner Beschreibung des Lippe-Limes sagte ich- Seite 18,
dass der Düvelsteen, von Nah und Fern besucht und von Sagen und
Märchen der Landesbewohner umwebt, mit seinen 30 Steinböcken
vielleicht eine altgcrmanische Grabstätte sei, oft Hünengrab genannt.
Jetzt lege ich das Hauptgewicht auf die etwa 2 m hohen Wallreste,
 
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