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Drei römische Bleitäfelchen.

Von
Josef Klein.

(Hierzu Tafel VI.)

1.

Im Laufe des Jahres 1886 wurden in der Nähe von Kreuz-
nach hart an dem Wege, welcher von dieser Stadt zu dem benach-
barten Dorfe Planig' führt, mehrere Gräber blossgelegt. Den Inhalt
eines derselben erwarb das hiesige Provinzialmuseum. Unter den
Beigaben, welche das Grab barg, macht begreiflicher Weise eine
Anzahl Thongeschirre den Hauptbestandteil aus, welche mit ge-
ringen Ausnahmen gut erhalten sind. Aus gemeinem grauem Thon
sind ein einfacher glatter Teller mit senkrecht aufsteigendem Rande,
von l;81/2 cm Durchmesser, sowie eine unverzierte 17 cm hohe Urne
mit niedrigem weitem Mündungsrande. Weniger gut erhalten ist
eine 117s cm hohe Urne von ausserordentlich dünnem grauschwar-
zem Thone, mit einem in scharfem Winkel ausgebogenem Gefäss-
bauch, welche auf der Aussenseite des Bodens den schon ander-
wärts x) von mir beschriebenen Töpferstempel: TASCO aufweist.
Durch seine Form bemerkenswerth ist ein henkelloser, ll3/4 cm
hoher Krug aus schwarzgrauem Thon, dessen durch zwei über ein-
ander laufende concentrische Ringe verzierter cylindrischer Körper
sich zum Halse absatzweise verengt.

Ausserdem enthielt das Grabinventar an Geschirren einen 14 cm
hohen birnenförmigen einhenkeligen Trinkkrug aus gelbem Thon mit
kurzem am Ausguss sich erbreiterndem Halse, ein 6>72 cm hohes
Henkelkrügelchen mit stark ausgebauchtem Körper und kurzem Halse

1) Tasc(i) oder Tasc(üli) o( fficinä). Vgl. B. Jahrb. LXXXTX S. 55 n. 43.

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