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Drei römische Bleitäfelchen.

141

Wortes NARCISVS ist N durch Risse des Bleis undeutlich, A durch
einen Bruch im Metall seines ersten Schenkels verlustig- gegangen,
C, welches ans I corrigirt zu sein scheint, hat dadurch fast das Aus*-
sehen eines T erhalten. Für die Sehreibung Narcisus statt Narcissus
vgl. C. I. L. XIV, 2769. — Das letzte Wort heisst CALIPVNIS, was
mit Abstreifung der Vulgarismen jedenfalls Cal[l]ip[h]on[t]is zu deuten
sein wird.

Z. 9. Das erste jetzt bloss in seinem oberen Theile in Folge
eines Bruches im Metall erhaltene Zeichen kann sowohl für C als
auch für S gelten; das erstere halte ich für das wahrscheinlichere.
Der dritte durch einen Riss stark entstellte Buchstabe ist entweder L
oder B, dann folgt I und die etwas gebogene Hasta eines Buchstabens
mit einem kleinen abwärts gehenden Schrägstrich, die vielleicht eher
als Rest eines P denn eines N zu betrachten ist. Dahinter ist auf der
stark beschädigten Stelle des Täfelchens noch ein kleiner senkrechter
Strich sichtbar. Nach einer Lücke, in der schwerlich mehr als ein
Buchstabe verloren gegangen sein kann, folgen der Rest eines N,
ferner Tl und nach einer zweiten Lücke die Obertheile von zwei
senkrechten Strichen. Wenn sich bei dieser Lückenhaftigkeit eine
Vermuthung wagen lässt, so scheinen sich die vorhandenen Buch-
staben abermals zum Worte CALIP[V]NT[IS| zusammenzufügen. — Die
Lesung der zweiten Hälfte der Zeile ist leicht, wenngleich im An-
fange einzelne Buchstaben durch Risse undeutlich geworden sind;
sie lautet: PVDENTIS NT PVDES.

Z. 10 fehlt der Anfang, dann glaube ich die oberen Theile
von SSI zu erkennen; darauf folgt ein Buchstabe, welcher sowohl A
als auch B gewesen sein kann, und dann ein senkrechter Strich,
vielleicht I. Der übrige Theil ist zerstört. In der zweiten Hälfte
der Zeile steht zunächst VSA; darauf folgen zwei oder drei bis zur
Unkenntlichkeit entstellte Buchstaben, deren letzter anscheinend B
ist, und dann VS. Der Name hat vielleicht Albus gelautet. Den
Rest der Zeile lese ich: VICINVS.

Z. 11. Von dieser letzten Zeile, welche hart an dem Rande
geschrieben war, schimmern nur noch auf der rechten Hälfte des
Täfelchens einzelne Züge schwach durch, von denen ich am Ende
der Zeile bloss die Buchstaben Nil oder NSI erkennen kann.

Was die am linken Rande vom Beschauer eingekratzte Zeile
anlangt, so enthält diese die eigentliche Verwünschung. Obgleich
die meisten Buchstaben ziemlich deutlich sind, so bereitet ihre Le-
 
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