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142

Josef Klein:

simg doch einige Schwierigkeit, weil die Köpfe der Buchstaben mit
den Anfangsbuchstaben der einzelnen Zeilen der Hauptinschrift zu-
sainmenstossen und dadurch stets verwirren. Der Anfang ergibt sich
leicht: SIC TE. Nicht so aber das folgende Wort. Nach M folgt
ein corrigirter Buchstabe, der ursprünglich i oder S gewesen zu sein
scheint und an dessen Stelle ein runder Buchstabe gesetzt ist, wel-
cher vermöge seiner Gestalt nur für 0 angesehen werden kann. Dar-
auf folgt R mit geknickter Hasta; den nach links von derselben ab-
wärts gehenden Querstrich, welcher mit dem zweiten Strich von 0
einen spitzen Winkel bildet, halte ich für zufällig und bedeutungslos.
Die beiden letzten Buchstaben sind BO, so dass das Wort MORBO
zu deuten ist, wie Buecheler bereits vermuthet hat. Das vierte
Wort lese ich ADICANT mit einmaliger Schreibung des D statt
A[D]DICANT, wie oben Z. 2 am Ende Iuenis für Iuvenis, Z. 8 Nar-
cisus für Narcissus, aduxerit für adduxerit (C. I. L. XII, 915 add.),
aeepit für aeeepit (C. I. L. V, 894) gesetzt sich findet. — Die Er-
gänzung der jetzigen Schlussworte der Zeile ist nicht ganz sicher,
indem dieselbe auf dem abgebrochenen Theile des Randes sich noch
fortgesetzt hat. Ich hatte früher in dem letzten Zeichen N zu er-
kennen und demgemäss DI IN[FERI] lesen zu müssen geglaubt; ich
stimme jetzt jedoch nach wiederholter Prüfung der Züge Buecheler
bei, welcher in dem letzten nicht ganz deutlichen Zeichen den Buch-
staben M erblickt und Dil M[ANES] zu lesen vorschlägt.

Damit sind wir bei der auf dem rechten Rande des Täfelchens
hefindlichen Zeile angelangt, welche fast bis zum Endbuchstaben der
ersten Zeile sich erstreckt zu haben scheint. Eine Lücke in der
Nähe des Endes der zweiten und dritten Zeile, welche durch einen
Bruch im Metall hervorgerufen ist, hat mehrere Buchstaben ver-
schlungen. Dazu kommt, dass die Schriftzüge ausserordentlich fein
eingeritzt sind. Die dadurch der Lesung sich entgegenstellenden
Schwierigkeiten werden durch den hier in noch grösserem Maasse
als beim linken Rande obwaltenden Uebelstand vermehrt, dass die
Buchstaben zum Theil mit den Enden der Zeilen der Hauptinschrift
in einander laufen und dadurch eine grosse Unsicherheit in der
Unterscheidung des Zusammengehörigen herbeiführen. Das erste
Wort lese ich, indem ich das letzte Zeichen für ein rückläufig ge-
schriebenes S ansehe, DICIS, welches vielleicht die Fortsetzung der
letzten jetzt zum Theil verlorenen, zum Theil unlesbaren Zeile der
Hauptiuschrift gebildet haben mag. Dabei bemerke ich, dass eine
 
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