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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Köhler, Ulrich: Die griechische Politik Dionysius des Aelteren
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0011

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Die griechiscbe Politik Dionysius des Aeiteren.

Seit dem Ende des peloponnesischen Krieges hat das grie-
chische Staatensystem fast ununterbrochen unter dem Ein-
flusse fremder Machthaber gestanden. In der ersten Ilaelfte
des vierten Jahrhunderts waren es der Grosskoenig und der
Herr von Syracus, welche gleichzeitig auf die griechischen
Yerhaeltnisse einwirkten. Yon dem Perserkoenig ist dies hin-
laenglich bekannt, nicht so von Dionysius dem Aelteren. Der
Grund hiervon ist in der Beschaffenheit der Ueberlieferung zu
suchen. Diodor, welcher allein zusammenhaengende Nachrich-
ten ueber Leben und Thaten des Dionysius erhalten hat, ist
vornemlich sizilischen Geschichtsbuechern gefolgt, in denen
die Beziehungen des Tyrannen zu Griechenland nur beilaeufig
beruehrt waren1. Xenophon, unsere Hauptquelle fuer die grie-
chischen Yerhaeltnisse in dem ano;eü;ebenen Zeitraum, er-
waehnt, dem bekannten Charakter seines Werkes entsprechend,
nur die miiitaerische Huelfe, welche der sizilische Herrscher
bei verschiedenen Gelegenheiten den Spartanern leistete2.

1 Dass Timaeus Hauptquelle fuer D'odor gewesen, istzuletzt von Volquard-
sen, Untersuchungen ueber die Quellen der griecliischen und sicilisclien Ge-
schichten bei Diodor S. 80 ff. ausgefuehrt worden. Was neuerdings von Holrn,
Geschichte Siciliens II S. 367 ff. dägegen vorgebracht worden ist, enlhaelt ei-
nige richtige Bemerkungen, aendert aber in der Hauptsache nichts.

2 Die sizilischen Nachrichten in den ersten beiden Buechern der Hellenika
kann ich nicht umliin auf dieselbe Linie zu stellen mit den Datirungen nach
Archonten und Ephoren, Es sind nicht nur die haeufig besprochenen chronolo-
gischen Schwierigkeiten, die Ungereimlheiten und Wiederholungen die mich
zudiesem Schlusse fuehren (vgl. E. Mueller, de Xenophontis historiae Graecae
parte priore p. 44 ff., dessen Auseinandersetzungen aber nicht erschoepfend
sind), sondern eben so sehr die Congruenz, welche zwischen diesen Stuecken
und den ausfuehrlichen Berichten bei Diodor stattfindet unddiewiemir scheint
einen inneren Zusammenhang anzunehmen noethigt.

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