Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

DOI Heft:
Erstes Heft
DOI Artikel:
Köhler, Ulrich: Die griechische Politik Dionysius des Aelteren
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0019

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
POLITIK DIONYSIUS DES AELTEREN

9

Buendniss Athens mit den seemaechtigen Beherrschern von
Sizilien und Kypern haette moeglicher Weise von grosser Be-
deutung werden koennen, wenn es realisirbar gewesen waere.
Aber dies war nicht der Fall. Athen hefand sich damals mit-
ten in der Restauration, welche im Innern auf die Herstel-
lung der demokratischen Verfassung, nacli aussen hin auf die
Herstellung der Seeherrschaft gericlitet war. Mit diesem Staate
konnte sich der Gewaltherrscher von Syracus nicht verbin-
den. Mochten die Sympathien des geistig hochgestimmten und
hochgebildeten Tyrannen fuer Athen, den geistigen Mittelpunkt
der griechischen Welt, noch so gross sein, gegen das was sei-
nen Interessen foerderlich oder schaedlich sei liess er sich da-
durch nicht verhlenden. Spaeter wurde in Athen hehauptet,
die nacli Syracus geschickten Gesandten haetten wenigstens
soviel erreicht, dass Dionysius ein Huelfsgeschwader fuer die
Spartaner, welches hereits ausgeruestet gewesen sei, nicht ab-
gehen liess;* 1 die damals wieder ausbrechenden Kaempfe mit
den Karthagern lassen indess, wie mit Recht behauptet wor-
den ist, diese Behauptung als sehr zweifelhaft erscheinen.

Dionysius hielt an dem Buendniss mit Sparta fest. Aber
seine Stellung zu dem verbuendeten Staate war eine andere
geworden. Statt der Huelfe zu beduerfen konnte er jetzt den
Spartanern Huelfe gewaehren. Die Gelegenheit dazu bot sich
wenige Iahre spaeter. Als es sich darum handelte den mittel-
griechischen Staaten und namentlich den Athenern den von
Persien, welches, wie wohl Konon vorausgesehen hatte, auf
die Seite Spartas getreten war, dictirten Frieden durch Auf-
stellung einer imposanten Seemacht aufzuzwingen, schickte
Dionysius 20 Schiffe, den vierten Tlieil der ganzen versam-
melten Flotte, unter dem Oberbefehl seines Schwagers Poly-

macht, die er mit allen Mitteln anstrebte, mit der persischen Freundschaft unver-
traeglich sei und frueher oder spaeter zu einer Aussoehnung zwischen Sparta
und Persien fuehren wuerde. Xenophons Berichte ueber Konons VVirksamkeit
sind auffallend duerftig, ueber jeden spartanischen Unterbefehlshaber ergeht
cr sich ausfuehrlicher.

1 Lys. a. a. 0. Vgl. Holm S. 137.
 
Annotationen