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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Mommsen, Theodor: Die Dynastie von Kommagene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0043
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DIE DYNASTIE VON KOMMAGENE

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die die Stifterin der kommagenischen Dynastie geworden ist.

Fuenf Soehne des Grypos erscheinen in der langen Reihe
der syrischen Koenige oder Praetendenten; seiner Tochter ge-
denken die Historiker nicht;, ebensowenig seines Schwieger-
sohns, des Mithradates Kallinikos, nach unserer Annahme des
ersten Koenigs von Kommagene oder wahrscheinlicher des
den Ivoenigstitel fuehrenden Gatten der ersten Ivoenigin yon
Kommagene; denn er wird eine aehnliche Stellung eingenom-
men haben wie der Titularkoenig Polemon als Gemahl der
Dynamis im bosporanischen nnd der Pythodoris im ponti-
schen Koenigreich (ephem. epigr. 1, 274). Von ihm aber giebt
es Muenzen. 11 existe, sagt Waddington a. a. 0. S. 63, de
rares medailles en bronce qui, au revers d’une tete jeune coif-
fee d’une tiare conique, portent la legende ßa-ri'Xecüi; MiGpaäaxou
Ka77tvtzou (Eckhel D. N. III, 206); on attribuait ces pieces ä
un roi d’Armenie, invente pour la circonstance, et cela par-
ceque la tiare dont il est coiffe ressemhle ä la tiare armenienne:
il est evident maintenant que ces monnaies ont ete frappees
par Mithridate II de Commagene. De meme la medaille por-
tant d’un cöte une tete coiffee de la meme tiare, et de Fautre
la legende ßaoiXscu; Ävtio/ou, doit appartenir ä Antiochus I ou
II de Commagene (Eckhel D. N. III p. 256). Die Identifica-
tion ist evident, und wird es noch mehr, wenn wir diese
Muenzen, die keine Spur roemischen Einflusses an sich tra-
gen, statt in die augustische Zeit vielmehr in die kurz vor
dem Bundesgenossenkriege verlegen und die erste dem Ge-
mahl der Laodike, die zweite ihrem Sohn, also den beiden
ersten Koenigen von Kommagene zuweisen. Die armenische
Tiara gewinnt danach historische Bedeutung; der Gemahl
der Laodike wird zwar kein Koenigssohn, aber ein armeni-
scher Prinz gewesen und die Constituirung Commagenes zu
einem eigenen Koenigreich waehrend des langjaehrigen Erb-
folgekrieges zwisclien den Vettern Antiochos Grypos und
Antiochos dem Kyzikener unter armenischem Einfluss erfolgt
sein. Da jener im J. 96 v. Chr. = 658 d. St. umkam, wird
die Trennnng Kommagenes vor dies Jahr fallen.

MITTH. D. AHCH. 1NST. i,

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