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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Mommsen, Theodor: Die Dynastie von Kommagene
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0045

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DIE DYNASTIE VON KOMMAGENE

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dass diese Aufzeichnungen auf Agrippa zurueckgehen. Man
wird yielleicht ebenfalls daraus schliessen duerfen, dass um
die Zeit von Agrippas Tode v. Chr. 12 = 742 d. St. Mithra-
dates III noch regierte. Denn dass jene Bezeichnung von dem
Stifter des Bundesstaats entnommen sei; ist zwar moeglich,
aber wenig wahrscheinlich.

Ueber die folgenden Generationen der Dynastie liabe ich dem
Bekannten wenig Neues hinzuzufuegen. Nach dem Tode des
Koenigs Antiochos III im J. 17 n. Chr.; den wir nur aus der
angefuehrten Stelle des Tacitus kennen; verfuhr Tiberius wie in
Thrakien : er verwandelte das Lehnskoenigthum in eine roemi-
sche Provinz. Aber als dann Kaiser Gaius den Thron bestieg,
trat; wie in Thrakien (ephem. epigraph. II p. 257) so aucli in
Kommagene, eine Restauration der alten Dynastien ein und des
letzten Ivoenigs Sohn Antiochos gelangte im J. 38 zur Herrschaft
(Dio 59, 8; Sueton Gai. 16). Seiner wird seitdem haeufig ge-
dachtals des reichsten unter den damals noch vorhandenen roe-
mischen Lehnstraegern des Ostens (Joseph. bell. Jtid. 5, 11, 3;
Tacitus liist. 2, 81; vgl. Sueton a. a. 0.); ich beschraenke
mich darauf zusammenzustellen, was fuer den Stammbaum in
Betracht kommt. Bei den Schriftstellern heisst er stets bloss
Antiochos; und auch die Inschrift auf dem Denkmal des Phi-
lopappos, die mit Wahrscheinlichkeit auf ihn bezogen wird:
ßa'ji'Xeu; Ävtio^o; ßaoiXEw; Ävtio^ou sowie die des Philopappos
selbst, in der er als Grossvater auftritt, nennen ihn nur mit
diesem einen Namen. Aber auf seinen Muenzen heisst er ßa-
otXsu; p.eya; Ävtio^o; Enupav/i; (Eckhel 3, 255). Nach fuenfund-
dreissigjaehriger Regierung wurde er in hohem Alter (Joseph.
bell. Jud. 5, 11, 3) im J. 72 n. Chr. seiner Herrschaft be-
raubt und dieselbe definitiv zur Provinz gemacht. Von seinen
Soehnen heisst der aelteste bei Joseph. bell. 5, 11, 3 Ävtio^o;
ETCKpav/i;, bei Tacitus (hist. 2, 25) rex Epiphanes. Er muss
vor dem J. 38 geboren sein, da ihm die in diesem Jahre ge-
borene Tochter des juedischen Koenigs Agrippa vor dessen im
J. 44 erfolgten Tode verlobt war (Joseph. ant. 19, 9, 1); und
dazu stimmt es, dass er sowohl an dem juedischen Krieg (Jo-
 
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