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DIE DYNASTIE VON KOMMAGENE
den Archon yon Athen (Pittakis Eph. nov. 211 = C. I. Att.
III, 7 8) rä 105 ioüAto; Ävti'o^o; ETa<pav/i; <J>t>ÖTCa7C7:o; B'/ioaieü; (bloss
$Aotc«7cxo; C. I. Gr. 200), welcher nach Dittenbergers An-
setzung das Archontat zwischen 90 und 100 n. Chr. verwaltet
hat. Es ist dies moeglich; aber bedenklich bleibt das Fehlen
des Beinamens Epiphanes auf dem Denkmal, wo man doch,
wenn irgendwo, bei der dreifachen Namensangabe Vollstaen-
digkeit der Nomenclatur zu erwarten befugt ist. Ich wuerde
eher geneigt sein darin den Yater zu erkennen, dem ja der
Name Epiphanes vorzugsweise eigen war.
Die Ertheilung des roemischen Buergerrechts und die Bei-
legung roemischer Namen an die Commagenische Dynastie
scheint, sofern in dieser Beziehung auf den Yor- und Ge-
schlechtsnamen Verlass ist, unter Augustus stattgefunden zu
haben. Dass der Nichtgebrauch derselben hei Auslaendern
ueberhaupt und vor allen bei den Dynasten keineswegs auf
das Fehlen des roemischen Buergerrechts und seines rechtli-
chen Ausdruckes einen Schluss gestattet, mag liier nur ange-
deutet werden ; die Verfolgung dieser Erscheinung wuerde
wohl sich lohnen, kann aber hier nicht angestellt werden.
Kehren wir zurueck zu der attischen Inschrift, von der
wir ausgegangen sind, so liegt, jetzt vor, dass es zwei Iioe-
nige von Kommagene gegeben hat, die Antiochos hiessen und
Soehne eines Koenigs Mithradates waren, Antiochos der Er-
ste, der etwa 31 v. Chr. starb, und Antiochos der Dritte,
dessen Tod in das Jahr 17 n. Chr. faellt. Dem ersten gehoert
die ephesische Inschrift, ueber die attische kann, wenn ue-
berhaupt, nur nach dem Schriftcharakter entschieden werden,
Vielleicht giebt diese Untersuchung den Anstoss dazu den
Stein darauf hin noch einmal zu untersuchen 1 * * 4.
1 [Nacli dem Schrifteliarakter, welcher in den Ausgaben nicht wiederge-
geben ist, wird man das attische Monument auf Antiochos den Dritten beziehen
muessen. Das entscheidende Moment ist die Form des Eta, dessen horizontaler
Strich nicht an die beiden verticalen heranreicht. Es ist mir keine sicher der
vorkaiserlichen Zeit angehoerige Inschrift aus Athen erinnerlich, in welcher
sich diese Form des Buchstaben faende; hiernach scheint dieselbe erst in den
letzten Jahrzehnten des ersten Jahrhunderts aufgekommen zu sein. — TJ, K.j.
DIE DYNASTIE VON KOMMAGENE
den Archon yon Athen (Pittakis Eph. nov. 211 = C. I. Att.
III, 7 8) rä 105 ioüAto; Ävti'o^o; ETa<pav/i; <J>t>ÖTCa7C7:o; B'/ioaieü; (bloss
$Aotc«7cxo; C. I. Gr. 200), welcher nach Dittenbergers An-
setzung das Archontat zwischen 90 und 100 n. Chr. verwaltet
hat. Es ist dies moeglich; aber bedenklich bleibt das Fehlen
des Beinamens Epiphanes auf dem Denkmal, wo man doch,
wenn irgendwo, bei der dreifachen Namensangabe Vollstaen-
digkeit der Nomenclatur zu erwarten befugt ist. Ich wuerde
eher geneigt sein darin den Yater zu erkennen, dem ja der
Name Epiphanes vorzugsweise eigen war.
Die Ertheilung des roemischen Buergerrechts und die Bei-
legung roemischer Namen an die Commagenische Dynastie
scheint, sofern in dieser Beziehung auf den Yor- und Ge-
schlechtsnamen Verlass ist, unter Augustus stattgefunden zu
haben. Dass der Nichtgebrauch derselben hei Auslaendern
ueberhaupt und vor allen bei den Dynasten keineswegs auf
das Fehlen des roemischen Buergerrechts und seines rechtli-
chen Ausdruckes einen Schluss gestattet, mag liier nur ange-
deutet werden ; die Verfolgung dieser Erscheinung wuerde
wohl sich lohnen, kann aber hier nicht angestellt werden.
Kehren wir zurueck zu der attischen Inschrift, von der
wir ausgegangen sind, so liegt, jetzt vor, dass es zwei Iioe-
nige von Kommagene gegeben hat, die Antiochos hiessen und
Soehne eines Koenigs Mithradates waren, Antiochos der Er-
ste, der etwa 31 v. Chr. starb, und Antiochos der Dritte,
dessen Tod in das Jahr 17 n. Chr. faellt. Dem ersten gehoert
die ephesische Inschrift, ueber die attische kann, wenn ue-
berhaupt, nur nach dem Schriftcharakter entschieden werden,
Vielleicht giebt diese Untersuchung den Anstoss dazu den
Stein darauf hin noch einmal zu untersuchen 1 * * 4.
1 [Nacli dem Schrifteliarakter, welcher in den Ausgaben nicht wiederge-
geben ist, wird man das attische Monument auf Antiochos den Dritten beziehen
muessen. Das entscheidende Moment ist die Form des Eta, dessen horizontaler
Strich nicht an die beiden verticalen heranreicht. Es ist mir keine sicher der
vorkaiserlichen Zeit angehoerige Inschrift aus Athen erinnerlich, in welcher
sich diese Form des Buchstaben faende; hiernach scheint dieselbe erst in den
letzten Jahrzehnten des ersten Jahrhunderts aufgekommen zu sein. — TJ, K.j.