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INSCHRIFT AUS DER KORINTHIA
selben ist noch ein kleiner Rest auf dem Steine erhalten, so
dass wesentlich nur der Winkel unten rechts fehlt; keiner
der übrigen Buchstaben des alten Alphabets lässt sich aus dem
vorhandenen Stücke mit Wahrscheinlichkeit herstellen. Das-
selbe Zeichen steht auch an der vorletzten Stelle der Zeile,
doch fehlt auch hier die Grundlinie bis auf schwache Spu-
ren. Das zweite Zeichen rechts ist auf dem Steine ziemlich
verwischt und zerstossen, doch kann es nur ein Digamma
gewesen sein. Das dritte Zeichen rechts ist ein 3=8, während
in der zweiten Zeile sich für den Elaut das Zeichen 3 ange-
wandt findet. Da letzteres (in dem Worte wXsce) fur e (und
zwar für das kurze e) steht, liegt es zunächst, jenem eine an-
dere Bedeutung, nämlich ei zu vindiciren. Denselben Werth
hat das Zeichen in der bei Kirchhoff a. a. 0. wiedergegebe-
nen Inschrift:
MAAOTBA» = KlstTo^a?.
In der korkyräischen Grabinschrift Hermes II, 136, bemerkt
Kirchhoff, ist in dem Worte
= 'M e i $ t o {
der Diphthong allerdings durch die beiden Zeichen $$ ausge-
drückt, doch ist dies ein gesteigertes i, indem Mei£i;=Mi£t; (Mi-
&«;), während der Diphthong in dem ersten Worte unserer
Inschrift als ein gedehntes e aufzufassen sein wird.
Z. 2 ist ebenfalls linksläufig zu lesen, so dass der Leser
sich also an die obere Kante des Steines zu stellen hat. We-
gen dieser Eigenthümlichkeit der Inschrift darf vermuthet
werden, dass der Stein ziemlich tief stand, sodass man sich
über denselben bücken konnte. Ebenso wird auch der Stein-
metz den Stein umgedreht haben, um die Zeilen bequem ein-
tragen zu können, d. h. jede Zeile nach der damals geläufi-
gen Art zu lesen und zu schreiben, von links nach rechts.
Dieser Umstand kann benutzt werden, um das ungefähre Alter
INSCHRIFT AUS DER KORINTHIA
selben ist noch ein kleiner Rest auf dem Steine erhalten, so
dass wesentlich nur der Winkel unten rechts fehlt; keiner
der übrigen Buchstaben des alten Alphabets lässt sich aus dem
vorhandenen Stücke mit Wahrscheinlichkeit herstellen. Das-
selbe Zeichen steht auch an der vorletzten Stelle der Zeile,
doch fehlt auch hier die Grundlinie bis auf schwache Spu-
ren. Das zweite Zeichen rechts ist auf dem Steine ziemlich
verwischt und zerstossen, doch kann es nur ein Digamma
gewesen sein. Das dritte Zeichen rechts ist ein 3=8, während
in der zweiten Zeile sich für den Elaut das Zeichen 3 ange-
wandt findet. Da letzteres (in dem Worte wXsce) fur e (und
zwar für das kurze e) steht, liegt es zunächst, jenem eine an-
dere Bedeutung, nämlich ei zu vindiciren. Denselben Werth
hat das Zeichen in der bei Kirchhoff a. a. 0. wiedergegebe-
nen Inschrift:
MAAOTBA» = KlstTo^a?.
In der korkyräischen Grabinschrift Hermes II, 136, bemerkt
Kirchhoff, ist in dem Worte
= 'M e i $ t o {
der Diphthong allerdings durch die beiden Zeichen $$ ausge-
drückt, doch ist dies ein gesteigertes i, indem Mei£i;=Mi£t; (Mi-
&«;), während der Diphthong in dem ersten Worte unserer
Inschrift als ein gedehntes e aufzufassen sein wird.
Z. 2 ist ebenfalls linksläufig zu lesen, so dass der Leser
sich also an die obere Kante des Steines zu stellen hat. We-
gen dieser Eigenthümlichkeit der Inschrift darf vermuthet
werden, dass der Stein ziemlich tief stand, sodass man sich
über denselben bücken konnte. Ebenso wird auch der Stein-
metz den Stein umgedreht haben, um die Zeilen bequem ein-
tragen zu können, d. h. jede Zeile nach der damals geläufi-
gen Art zu lesen und zu schreiben, von links nach rechts.
Dieser Umstand kann benutzt werden, um das ungefähre Alter