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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Benndorf, Otto: Bemerkungen zur griechischen Kunstgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0070

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60

ZUR GRIECHISCHEN KUNSTGESCHICHTE

sammenhang nicht mit hinreichender Deutlichkeil, ob Ana-
dyomene (mit Stephani) als Name einer neuen Species der Göt-
tin zu denken ist, coordinirt der Pelagia Urania Pandemos—
man würde dann tr\r Äva^uoasvzv erwarten, so gut wie vorher
bei den Namen der einzelnen Species immer derÄrtikel steht—•
oder ob das Wort als blosses Particip gefasst wie mir natür-
iicli scheint nur einen Erscheinungsfall der Meergöttin,, der
Pelagia, bezeichnet. Yollkommen deutlich ist abeip dass die
Schlussworte äsl &s äyaöv) z.t'X. sich nicht auf Anadyomene he-
ziehen wie Stephani zweifellos voraussetzt, sondern resumi-
rend auf den ganzen Artikel über Aphrodite; denn äsl hildet
einen Gegensatz gegen alle vorhergenannten Fälle. Artemidor
kennt keineswegs nebeneinander sowohl halbbekleidete als
unbekleidete Figuren der Anadyomene, sondern er hestimmt
die Bedeutung welche allen halbbekleideten und allen unhe-
kleideten Aphroditefiguren überhaupt zukommt; er sagt—so-
weit sich die Sinnlosigkeit seines Systems auf einen Schein
von Logik bringen lässt: eine Aphroditeerscheinung, mag sie
der einen oder der andern Classe angehören, ist unter allen
Umständen günstig bei halber Bekleidung, ganz unbekleidet
nur für Hetairen. Die von Stephani zu einer ganzen Reihe
von Schlüssen benutzte Stelle beweist also nicht was sie he-
weisen soll; sie zeigt aucli dass mit Anadyomene nicht eine
durch Apelles geschaffene mythologische Classe der Aphro-
dite, sondern ganz allgemein das Emporkommen der Göttin
im hohen Meere (toi; %'Kiou<n) gemeint ist.

6. Die einzige genauere Beschreibung welche von cler Ana-
dyomene des Apelles erhalten ist, laesst nur clie Situation des
Auftauchens zu. Es ist das Epigramm des Demokritos (Anthol.
Plan. IV 180):

KuTrpt; ots (TTaNäouTa ttoga; ä’Xigupso; äfpoou
pvpvr\ TOppupeou x.ugaTO; efaredv,
outco 7rou x.aTa 'Xsuzä 7vapvil'a ^spclv sXoüca
ßocTpupv, Aiyaf/iv s£s7us£sv äXa,
ctigra pöror yairovca, Ta x,al Gspu;* si c)s toitj^s
X.SIV7), cuy^sicOw Ougo; EvuaXiou.
 
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