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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Lolling, Habbo G.: Topographische Studien, 1, Zur Topographie von Marathon
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0080

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ZUR TOPOGRAPHIE VON MARATHON

zu ersteigender und darum leicht zu vertheidigender Hügel er-
hob, auf welchen sich die Ansiedler in Zeiten drohender Gefahr
flüchten konnten. Wo sich aber solche Burghügel nicht fanden,
zog man weiter ins Land hinein. Dies tritt nun in der mara-
thonischen Tetrapolis ein. Hier breitet sich mit fast unmerkli-
cher Steiguns; das flache Feld vom Araraliki bis zum erossen
Sumpfe aus und nirgends bietet sich eine Höhe dar; hinter
oder auf welcher sich Ansiedler hätten gegen räuberische Cor-
saren vertheidigen können. Dagegen liessen sich die Thäler
des jetzigen Marathona und Kato Suli mit einer unhedeuten-
den Mannschaft aufs Leichteste versperren, jenes von der klei-
nen Erhebung aus, auf welcher Bei liegh dieses von dem Hü-
gel bei Kato Suli aus. Dagegen liegt das Thal des jetzigen
Vrana offen da und ist eigentlich nur das schmaler werdende
Ende der Hauptebene; das nebenliegende Thal von Avlona
war für eine Ansiedlung zu klein und diente nur zur Verbin-
dung der an der Stelle der jetzigen Ortschaften und Gegenden
Vrana, Ninoi und Marathona gelegenen Demen. Das Thal von
Kato Suli lieod von diesen räumlich ziemlich weit entfernt

O

und steht mit ilinen nur durch den am Stavrokoraki sich hin-
ziehenden Weg in Verbindung.

Nach diesen Bemerkungen dürfen wir vermuthen, dass
etwaige Ansiedler ihre Wohnstätten in dem Thale von Vra-
na, von Marathona und Ivato Suli aufschlugen. Wo eine Vier-
theilung des zur Hauptebene gehörenden Landes und der zur
Ansiedlung angemessenen Thäler stattfänd, musste dasjenige
Thal der Sitz zweier Ortschaften werden, welches sich durch
seine Länge und Grösse vor den ührigen auszeichnete. Es ver-
steht sich danach von selbst, dass von den 4 Demen der Te-
trapolis einer nach Kato Suli, ein anderer nacli Vrana, die
beiden übrigen in das marathonische Thal verlegt werden
mussten. Und mit dieser aus allgemeinen Gründen gewon-
nenen Ueberzeugung lassen sich die Angaben der Alten über
die Lage der 4 Demen sehr bequem vereinigen, so dass nur
gewichtige Gründe uns zwingen könnten, von diesem Resul-
tate abzugehen.
 
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