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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Lolling, Habbo G.: Topographische Studien, 1, Zur Topographie von Marathon
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0089

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ZUR TOPOGBAPHIE VON MARATHON

hundert Schritt weiter in der Ebene erhebt sich nun der So-
ros, der mit Recht fur das Grab der Athener gehalten wird.
Wie alle Tumuli Attikas hatte er eine Kegelform, die jetzt durch
das Nachgraben in seinem obern Theile abgestumpft ist. Nie-
deres Gestrüpp bedeckt die Spitze und an seinem Abhang und
Fusse haben einige Bäume Wurzel geschlagen. Die Höhe be-
trägt nocli jetzt etwas mehr als 30', der Umfang an seinem
Fusse etwa 200 Schritt. Ehenso bekannt und oft genannt ist
der sog. Pyrgos, etwa 10 Minuten von dem Soros entfernt, er
ist 5 Mtr. breit und 6 Mtr. lang, aus wohlbehauenen Quadern
aus pentelischen Marmor, die noch in einigen Lagen erhalten
sind. Man hat ihn für das Tpo7raiov Tt'Öou 1z<jy.qu bei Pausanias
gehalten und dafür gilt er den jetzigen Marathoniern, oder
auch für das p.v-?jga des Miltiades, eine eben so wahrscheinli-
che, aber auch eben so unsichere Annahme. Schreitet man
jetzt vom Soros in der Ebene weiter, in der Richtung auf die
Kapelle des H. Georgios arn Stavrokoraki, so stösst man am
jenseitigen Ufer des Baches von Marathon wieder auf antike
Trümmer, unbedeutende Mauerzüge und Steinhaufen. Etwas
südlich davon liegen die letzten Trümmer einer verfallenen
Kapelle. Dort gefundene byzantinische Münzen deuten darauf,
dass der Platz in der Zeit der Byzantiner besuchter war als
jetzt. Etwa in der Mitte zwischen dem Bache und dem gros-
sen Sumpfe liegt mitten in der Ebene die Kapelle der Panagia
Misosporetissa. Die Gegend heisst Chani. Vor der Kapelle liegt
ein alter Brunnen und dabei die Fundamente eines Baus, des-
sen unterer Theil aus hymettischem Marmor besteht. Die
Grundform ist quadratisch, Uänge und Breite etwa 6 Mtr.
An der nördlichen Seite liegt ein ion. Capitäl aus pent. Mar-
mor und an der entgegengesetzten ein Stück, welches wie
ein Säulenfuss (aus hym. M.) aussieht. Das von W. Vischer
Erinn. und Eindr. S. 74 hier gefundene Inschriftfragment
aus röm. Zeit habe ich niclit mehr gesehen.

Ich wende mich jetzt, nachdem die in der Ebene befind-
lichen antiken Ueberbleibsel aufgezählt sind, zu dem am
Fusse des Stavrokoraki nach Kato Suli führenden Wege. Hier
 
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