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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Lolling, Habbo G.: Topographische Studien, 1, Zur Topographie von Marathon
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0094

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84

ZÜR TOPOGRAPHIE VON MARATHON

sitzerin, deren Reichthum an Schafen nnd Ziegen durch die
Ausdelmung der jAavSpoc angezeigt werde. Die Statuenreste
nun liegen zusammen mit einigen anderen bearbeiteten balb
im Gestrüpp verborgenen Steinen, welche einstmals nach der
noch von Fauvel und in geringeren Bruchstücken von Leake
gelesenen Inschrift die ögovoia% ccöavocT-/i; 7tuV/i hildeten. Die In-
schrift sagte weiter ans : HpwSou 6 sio£pxe[ai]. Es

wird nicht angegeben und konnte wohl auch nicht mehr fest-
gestellt werden, wohin das Thor führte, ob in das Thal
Avlona oder nach der Mandra zu. Der Platz wird mit An-
knüpfung an die vorher angedeutete Volkssage x,aoocvt genannt.
Man findet denselben am Leichtesten von dem Wege aus, der
von Vranä dahin führt, dieser spaltet sich am Ausgange von
Avlona in 2, einen breiteren und einen schmaleren. Der er-
stere führt nacli etwa 200 Schritten zu dem bezeichneten
Platze. Hier liegen nun 4 Statuenfragmente, von denen 2
wahrscheinlich zu einer Statue gehörten. Die drei Statuen
stellten nach einer nahe liegenden Vermuthung Leakes die
drei Lieblingssklaven des Herodes Atticus dar.

Zum Schlusse noch einige Bemerkungen über das Thal
von Vranä und die Bedeutung der Namen der 4 alten Demen.

Vranä ist ein kleines lialb zerfallenes Dörfchen unmittel-
bar vor dem Beginn der Schlucht gelegen, welche Aphorismo
und Argaliki trennt. Aus dieser wild romantischen Schlucht
briclit ein Bach hervor, der jedoch an Stärke hei weitem dem
von Ninoi und Marathona nachsteht. Die Häuser des Dorfes
liegen vor einem Hügel, welcher in den Eingang der Schlucht
hinein geschoben ist, in der Richtung nacli der Ehene zu. In
der ziemlich hochgelegenen Kapelle über dem Kloster liegen
einige Säulenreste umher und vor ihr das bekannte Grabrelief
der Rhamnusierin Kallippe. Zwischen der Kapelle und dem
darunter gelegenen Iiloster mündet eine Wasserleitung, wel-
che früher von H. Dionysios aus einer Entfernung von 1 ^2
Stunden das \A asser herbeiführte, jetzt aber verwahrlost ist.
Sie wurde gewiss des Klosters wegen erhaut. Eigenes Quell-
wasser besitzt Vranä ebensowenig wie Marathona und auch
 
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