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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Lolling, Habbo G.: Topographische Studien, 1, Zur Topographie von Marathon
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0098

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ZUR TOPOGRAPIIIE VON MARATHON

zenden Hinterhalt konnte ebensowenig gedacht werden wie
an eine Verlegnng der Pässe des Pentelikon und seiner Vor-
herge. Letzteres deshalb nicht, weil während dies geschah,
die Perser ruhig nacli Prasiai oder Phaleron segeln konnten.
Dagegen konnte wie gesagt eins der Seitenthäler der mara-
thonischen Ebene mit der athenischen Streitmacht leicht ver-
sperrt werden. Geschah dies aber, so waren die Perser in
ihren Bewegungen gegen Athen selir gehemmt. Zogen sie
nämlich durch den Pass zwischen dem Pentelikon und dem
Meere in der Richtung nach der lieutigen Mesogia ab, um
auf dem Landwege Athen zu erreichen, oder gingen sie auf
die Schiffe, um direct nach Phaleron zu segeln, so konnten
heide Male die Athener die Perser mitten im Abzuge, wobei
diese aiso nicht ihre ganze Stärke entwickeln konnten, an-
greifen und hevor eine ordentliche Schlachtlinie hergestellt
war, ilire frühere Stellung in dem Seitenthale wieder gewin-
nen. Nach Herodot a. a. 0. stiessen die Platäer erst bei Ma-
rathon zu den Athenern und zwar im heiligen Bezirke des
Herakles. Es unterliegt keinem Zweifel, dass diese nur aus
der Gegend von Stamata auf dem Wege in der Nälie des Pans-
berges heranziehen konnten. Da die Perser sich in der gros-
sen Ehene lagerten und gewiss in der Nälie des Ufers, an
welchem ilire Schiffe lagen, und die Athener nicht viel mehr
als 8 Stadien von ihnen entfernt standen, muss der Standort
der letzteren entweder bei Bei und Seferi oder unweit Vranä ge-
suclit werden. An dem erstern Orte deutet nichts darauf, dass
dort im Alterthum ein Heiligthum des Herakles gelegen habe,
und ich wüsste auch keine allgemeineren Gründe dafür an-
zugehen, dass hier eine passende Lage für jenes Heiligthum
sei. Herakles soll in Marathon zuerst als Gott verehrt worden
sein und Kampfspiele fanden in seinem Temenos nocli in spä-
ter Zeit Statt. Diese hervorragende Bedeutung des Gottes lässt
nicht wolil zu, dass wir sein Heiligthum weit von den De-
men der Tetrapolis entfernen. Vermuthlich hatte man es un-
gefähr in die Mitte der drei engverbundenen Demen Marathon,
Üinoe und Probalinthos gelegt und zwar an einen Ort, der
 
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