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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Michaelis, Adolf: J.G. Transfeldts Examen reliquarum antiquitatum Atheniensium
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0138

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TRA.NSFELDT

sige Familie della Grammatica in der That zu dem alten la-
teinischen Ädel von Andros (vgl. Hopf Geschichte d. Insel
Andros [Sitzungsber. d. Wiener Akad. XVI] S. 84. 90 XXI
S. 237), und um die Mitte des sechszehnten Jahrhunderts
hatte Domenico della Grammatica den dortigen Bischofstuhl
inne (Hopf. XVI S. 130). Ferner soll jener Consul sein Amt
dem Botschafter Molin verdanken. Alvise Molin, welcher
schon im Jahre 1665 im Senat zu Venedig den Friedensschluss
mit der Türkei beantragt und einige Jahre drauf in Kon-
stantinopel vergebliche Verhandlungen geführt hatte, schloss
nach dem Verlust Kandias als ausserordentlicher Gesandter
der Republik zu Anfang des Jalires 1670 den Frieden ah, und
besorgte die Geschäfte in Konstantinopel noch his zum Ein-
treffen des ordentlichen Botschafters (Bailo) Giovanni Quirini
im Jahre 1671 (Barozzi und Berchet relcizioni degli Ambascia-
tori . . . a Constantinopoli II S. 123 ff.). Leider ist Molin nicht
dazu gekommen über seine Gesandtschaft den üblichen offi-
ciellen Bericht zu erstatten, da er garnicht heimkehrte son-
dern in einer Villa am. sehwarzen Meere starb; wir sind so-
mit für die damaligen Verhältnisse auf Quirinis Bericht vom
Jahre 1676 verwiesen (a. 0. S. 127 ff.). Eine Hauptsorge des
Bailo muste es sein den venezianischen Handel in der Le-
vante, welcher schon zu Anfang des Jahrhunderts in den eng-
lischen und niederländischen Kaufleuten gefährliche Neben-
buhler erhalten hatte (ebda I S. 235. II S. 64) und nun in
Folge des fünfundzwanzigjährigen erbitterten Krieges ganz
daniederlag, möglichst wieder zu heben (vgl. Romanin stori.a
document. di Venezia VII S. 474). Hierzu bedurfte es vor Al-
lem einer Reorganisation des ganz verwilderten Consulatswe-
sens (Consoli venali, disobbedienti ebda II S. 128). In Athen
hatte Venedig schon vor dem Kriege einen Consul gehabt;
findet sich auch keine Erwähnuns; davon in den Gesandt-
schaftsberichten, so wissen wir dies doch aus einem Briefe des
englischen Botschafters Sir Thomas Roe an den Herzog von
Buckingham aus dem Jahre 1626 (The Negotiations of Sir Th.
Roe S. 570). Während des Krieges hatte nun England dort
 
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