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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Lolling, Habbo G.: Topograpische Studien, 2, Der Tempel der Athene Skiras und das Vorgebirge Skiradion auf Salamis
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0145

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DAS SKIRADION AUF SALAMIS

131

tler Oelbaum in sehr vielen Gegenden am mittelländischen
Meere, dessen Küstenländer ja bekanntlich zum grössten Theile
einen kalkhaltigen Boden hahen, ohne dass das Weissglän-
zende desselben hesonders in die Augen fällt und darum von
den Alten als ganz speciell für die Cultur des Oelbaums cha-
racteristisch aufgefasst Averden konnte. Sie erklarten die weis-
sen Schirme u. s. w. vielmehr viel natürlicher und anspre-
chender als Erinnerunß: daran dass der durch die Sonnenßäut
ausgedörrte Boden eines Schutzes hedurfte (Bötticher a. a, 0.
S. 238. Anm, 23 hat die meisten Stellen gesammelt) und die
Tünchung cles Athenehildes soll wohl andeuten, dass die Göt-
tin den Charakter des unter ihrer Oblmt stehenden Bodens
annimmt. Sie galt dann als zürnend und man suchte ihren
Zorn zu beschwichtigen, wie der Gebrauch des Aioczcö^iov
(Suid. s. v.) hei der Procession heweist.

Wenn ich nun auch nicht leugnen will, dass mit der Aus-
hreitung der Cultur des Oelbaums aucli der Cultus der ski-
radischen Athene weiter um sich griff, möchte ich doch nicht
annehmen, daas der Beiname der Athene von dem der Oliven-
zucht günstigen Boden herstamme. Yielmehr scheint derselhe
von den Felsen entlehnb mit denen ihr ursprünglicher Dienst
zusammenhing. Jedem, der einmal den skironischen Pass ge-
sehen hat, wird die weisse nackte Felsenwand aufgefallen
sein, an deren Fusse sich die gefährlichste Strecke desselben
hingezogen hat. Aber aucli in Salamis knüpft sich der Cult der
skiradischen Athene an eine solche steil ahfallende weisse,
von vielen rothen Stellen unterbrochene hohe Felsenwand.
Wir sind in der glücldichen Lage, clas so ehen Gesagte durch
Nachweis des Temenos der Athene zu heweisen. Mit der to-
pographischen Frage über die Stelle ihres Heiligthums auf
Salamis hahen sich Leake, Demeü von Attika, S. 214 fg. und
C. Wachsmuth a. a. 0, S. 443 Anm. 2 beschäftigt. Bursian
Geogr. von Griechenland L S. 365 schliesst sich ersterem an.

Wir entnehmen die topographischen Notizen zur Fest-
stellung der Lage des Athenetempels und des skiradischen
Vorgehirges ausHerodot VIII 94, Plut. vit. SoL c. 9 und de
 
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