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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Weil, Rudolf: Aus Lakonien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0169

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AUS LAKONIEN

153

wittert, die eben erwähnte Treppe theilweise mit Erde he-
deckt. An der holien Felswand, welche die 1. und 2. Ter-
rasse von einander trennp ist etwas links (vom Beschauer)
von der Mitte etwa 1,50 vom oberen Rand ein aus dem Fels
gearbeiteter consolenartiger Yorsprung, dem früher ein giei-
cher auf der rechten Seite entsprochen haben wird. Weiter
unten bemerkt man in einer zwischen 1,62 und 1,85 schwan-
kenden Höhe 7 (nach dem französischen Plane 9) kleine 4-
eckige Löcher, anscheinend für Balkeneinlässe. Auf der davor-
liegenden d. h. untersten Terrasse sind an mehren Stellen
grosse zahnartige Leeren sichtbar. Jn dem oblongen Raum
vor der untersten Terrasse endlich, der sicli von der Mitte
aus allmählich gegen die Seitenwände erhebt, sind 5,00 von
der Langseite entfernt weisse Marmorquadern im Boden sicht-
bar. Orientirt ist die Anlage gegen Nordosten.

Das Ganze zeigt eine unverkennbare Aehnlichkeit mit der
Felsanlage des Zeus Hypsistos in Athen, zunächst in der Ter-
rasseneintheilung; dann in der im stumpfen Winkel gehilde-
ten Rückwand der unteren Terrasse, einer Eigenthümlichkeit,
welche auch bei der sogenannten kleinen Pnyx an der West-
seite des Nymphenhügels wiederkehrt, und zwar beträgt der
Winkel in Gythion 175°*, bei der «Pnyx etwa 155 nach Leake
(Topogr. 378), 154 nach der neuen Kaupertschen Aufnahme1;
ausserdem aber auch noch in der gleichmässigen Orientirung.

Ueber die Bestimmung der beschriebenen Felsanlage Yer-
muthungen aufzustellen, ersclieint gewagt. Der von Pausa-
nias III 23,1 genannte Ruhestein, an dem Orestes von seinem
Wahnsinn geheilt worden sein sollte, befand sich etwa 3 Sta-
dien von Gythion entfernt; zu unserer Anlage (P auf der
Karte Itin. t. 26) passt dies nicht, sondern nur zu der ande-
ren (Z auf der Ivarfce), die fast 200 Schritte weiter von der Pa-
laeopolis entfernt liegt, und von Leake Tr. in Morea I 248
beschrieben wird : on the left of the road to Palaeopolis, I

1 Dass der Winkel an der Zeusterrasse stserker ist, und zwar ungefsehr
in dem Verhseltniss der groesseren Dimensionen der Anlage, ist schwerlich
Zufall.
 
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