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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Benndorf, Otto: Bemerkungen zur griechischen Kunstgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0184

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ZUR GRIECHISCHEN KUNSTGESCHIGHTE

nahe an Identität zu denken, und Herr Honore Gibert, Direc-
tor des Museums von Aix, an den ich mich mit einer An-
frage wandte, hat die Güte gehaht durch eine genaue Aus-
kunft und durch Mittheilung einer Skizze, welche die Figur
in ihrem gegenwärtigen Zustande darstellt, diese Vermuthung
zu bestätigen. Ein Gipsabguss ist neuerdings in das Berliner
Museum ühergegangen.

In dem neuesten «Catalogue du musee d’Aix dresse sous
la direction du conservateur par Honore Gihert (Aix 1862 8°)
ist die Figur unter No. 246 aufseführt als ein Geschenk des
Bildhauers Giraud, der sie vor ungefähr 40 Jahren dem Mu-
seum widmete. Sie ist 0m, 68 breit und die Basis inbegriffen
0™, 64 hoch; als Material wird» marbre blanc d’Afrique» an-
gegehen. Nach der Skizze ist die Basis zwischen linkem Fuss
und rechter Hand quer durchgebrochen; gebroclien sind
ausserdem das rechte Hand-, das linke Fussgelenk, und drei-
mal der rechte Unterschenkel; heschaedigt die Nasenspitze
und das obere Ende der phrygischen Mütze, Herr Gibert hält
das in die Basis eingearheitete Schwert für moderne Zuthat
(was man im Hinblick auf die gleiche Waffe des todten Per-
sers im Museo nazionale zu Neapel nicht erwarten sollte) imd
berichtet dass der nacli der Zeichnung Adams modern restau-
rirte linke Arm fehle, seitdem sich die Statue im Museum
von Aix befmde. Dieser Angabe scheint zu widersprechen eine
Beschreibung der Statue aus dem Jalire 1852 von B. Stark
Städteleben Kunst und Alterthum in Frankreich p. 588
«Kleine Statue eines als Barbar charakterisirten Kriegers, der
mit dem rechten Fusse niederkniet und mit Anstrennung sich
bewegt, in der Rechten jetzt eine Keule trägt, daher Hercule
gaulois getauft ist; die eng anschliessenden Beinkleider,
der Kinnhart, das lange Haar, die Mütze sind für ihn be-
zeichnend».

Leider lässt sicli nur die Herkunft nicht der Fundort der
Figur feststellen. Giraud erhielt sie, gleichviel ob mittelbar
oder unmittelhar, aus der Antikensammlung, welche der Biid-
hauer Lamhert Sigishert Adam in Paris besass unb durcli
 
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