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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Postolakkas, Achilleus: Ueber eine Münze von Pheneus in Arkadien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0189

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MISCELLEN

173

Ueber eine Münze von Pheneus in Arkadien.

Die von Pellerin, Recueil de med. de peuples et de villes,
T. III unter den Unbestimmten auf Tafel CXVII n. 12 abge-
bildete aber im Text nicht beschriebene Erzmiinze mit der
Aufschrift ETTi iE - EPMA - ZOOY (sic), iiti ls(psoj;) Eppa^oou,
und dem Typus eines weidenden Pferdes ist nacli meiner
Ansicht der arkadischen Stadt Pheneus zuzutheilen, auf deren
Münzen man ganz denselben Typus antrifft. Die Vorderseite
der Pellerin’schen Münze hat eine weibliche Büste mit einem
verwischten Symbol hinter dem Kopfe, welches Mionnet
(Descript. de med. T. VI p. 644 n. 218 unter den Unbe-
stimmten) eine Lanzenspitze nennt. Mir sind Exemplare dieser
Münze zmveilen vorgekommen und ich habe stets einen Hut
(7rsTaGo;) statt der Lanzenspitze hinter dem Kopfe einer jugend-
lich männlichen bekleideten Büste wahrgenommen, in wel-
cher ich einen Hermes erkenne. Mionnet bezeichnet die Büste
der Pellerin’schen Münze, die mit der ganzen Sammlung die-
ses eifrigen und verdienstvollen Sammlers dem Pariser Münz-
kabinet im Jalire 1776 einverleibt wurde, als «Tete virile im-
berbe». Ein ähnlicher Kopf mit demselben Hut kommt auf
Autonom-Münzen von Pheneus, die auf der Kehrseite 4>E und
einen stehenden Widder haben, vor. Aus dem Gesagten er-
giebt sich, dass die Abbildung in Pellerin’s Werk fehlerhaft
ist. Auf gut erhaltenen Exemplaren ist die Aufschrift vollstän-
diger als bei Pellerin, nämlich ETTI lEPEfLZ - EPMAZOOY.
Der Stil dieser Münzen ist demjenigen der erwähnten jener
Stadt ähnlich und die Herkunft, soviel ich erfahren habe,
stets vom Peloponnes. Die Präposition ETTI in der Aufschrift
zeigt, dass der Priester Epga^oo? zugleich das Amt eines epo-
nymen Archonten bekleidete; der Name ist aus den von Böckh
C. I. G. angeführten arkadischen Inschriften und auch aus
Papes Wörterbuch der griechischen Eigennamen nicht nach-
weisbar. Beispiele von Priestern, die als eponyme Archonten
erscheinen, trifft man aucli auf kleinasiatischen Erzmünzen
an, z. B. auf denen von Colophon Ioniae, von Trebonianus
 
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