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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Drittes Heft
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Curtius, Ernst: Die Atlasmetope von Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0231

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DIE ATLASMETOPE VON OLYMPIA

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cles Panainos, \vo nach Paus. V 11, 5 Atlas als Himmels-
träger dasteht, neben ihm Herakles, exSe^acQat tö dfyQo; £Qs-
Ntov. lhn treibt die Begierde auch diese Kraftprobe zu
bestehen.

In diesem Sinne erklärt nun auch Pausanias die Tempel-
metope, piANcov ArNavxo? to <poprga ex,§££ecQat (V 10 ) ; eine
Erklärung, welche mit dem jetzt vorliegenden Reliefbilde
durchaus unvereinhar ist, denn Herakles steht ja gesenkten
Hauptes mit der Last auf dem Nacken da und der von R.
heranschreitende Mann, welcher die Aepfel in der ausgestreck-
ten Rechten hält, kann kein anderer als Atlas sein. Wie er
auf dem apulischen Yasenbilde 1 in vollem Königsornate vor
Herakles thront, so ist er auchhier mit königlicher Würde dar-
gestellt, eine Darstellung, welche dem Grossvater der in 0-
lympia hochgeehrten Hippodameia ziemt. DasGesicht erinnci’t
an den Typus des Zeus auf den elischen Münzen. Der Bart,
ist nocli in alter Weise keilförmig gestaltet. Oben auf dem
Schädel sielit man ein Loch zur Befestigung einer Kopfbe-
deckung, welclie nicht wolil anders zu denken ist, als das
kleine netzartige Käppchen, das der Atlas des ehen erwähn-
ten Spiegelbildes auf dem Kopfe trägt. Man hat dabei an die
cTietpa gedacht, welche zum hequemeren Tragen der Himmels-
last diente2; gewiss ist, dass Atlas dadurch als der eigentliche
Himmelsträger charakterisirt wird.

Atlas gegenüber steht Plerakles mit doppeltem Polster auf dem
Nacken, die ungewohnte Last in höchst unhequemer Stellung
tragend. Die Last selbst ist nicht angedeutet; das Polster,
das er sich gemacht hat, unterstützt er mit flach untero-eleo-ter
Hand. Trotz der gebückten Stellung ist dic heroische Würde
der Gestalt vollkommen gewahrt.

Vergleichen wir mit dieser Gruppe die Worte des Pausa-
nias, so ist wohl niclit zu zweifeln, dass der Perieget, aus

1 Wicseler Denkmäler der a. K. II 828.

2 Wieseler zu Denkm. der a. K. II 827.

MIXTII. P ABCII. IiNST. I

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