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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Drittes Heft
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Julius, Leopold: Ueber den Südflügel der Propylæen und den Tempel der Athena Nike zu Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0242

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UEBER DEN SUEDFLUEGEL

•220

Die Ante ist allerdings dadurch; dass ihre Stirnfläche 0,89,
ihre Seitenflächen aber nur 0,50 breit sind, als Thürpfosten
oder, besser gesagt, als Pfosten einer Hallenöffnung charakte-
risirt, so dass man erwarten sollte, der Epistylbalken liege
nicht nacli Norden über, sondern laufe in der Axe der Wand
nacli Westen weiter. Dass der Architekt dies beabsichtigte,
also hier in der Süd-West-Ecke des Flügels eine Hallenöff-
nung anlegen wollte, ist ganz klar. Wenn nun aber zwingen-
de Umstände eintraten, initten im Bau von dem ursprüngli-
chen Plane abzuweichen, die Halle abzukürzen und schon
bei der Ante a abzuschliessen, sollte nicht auch der beste Ar-
chitekt, der Nothwendigkeit weichend, einmal das Gesetz-
buch der Tektonik bei Seite legen und sicli behelfen wie es
eben gehen will? Ob eine solche Nöthigung vorlag, soll spä-
ter untersucht werden, jetzt befragen wir das Monument
selbst, ob es uns nicht vielleicht näheren Aufscliluss über
diesen Punkt gibt !

Die drei ersten Plinthenschichten über der Ante, die elfte
bis dreizehnte über dem Stylobate, entsprechen in ihrer Höhe
dem Epistyl und Fries, von der Höhe des letzteren den hin-
ten in ihm liegenden 0,10 tiefen Falz für den Deckenbalken
abgerechnet. Dieerste Schicht besteht auszwei neben einander
liegenden Blöcken, Strecker oder Läufer genannt. In der
ganzen Wand ist nun jeder innen fiegende Läufer eben so
lang wie der entsprechende aussen, so dass der innere Fu-
genschnitt dem äusseren vollkommen entspricht. So ent-
spricht auch die nach Osten liegende Fuge des ersten Blocks
dieser Schicht (von der Ante an gerechnet) innen der des er-
sten aussen. Der erstere schneidet naeh Westen mit der in-
nern Kante der Ante ab und zeigt auf der Schnittfläcbe eine
Stosskante, während der äussere nocli auf der Ante hinläuft,
wo er aber so zerstört ist, dass man sein Ende nicht oline
Weiteres bestimmen kann; als Deckbalken lief er gewiss
nicht über die Thüröffnung, denn dazu fehlt ilmi die nöthige
Höhe : er hat nur die Höhe einer Plinthenschicht, als Deck-
balken der Tliür müsste er aber die Hölie zweier Plinthen-
 
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