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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Drittes Heft
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Lolling, Habbo G.: Die Insel Atalante bei Opus
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0276
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254

MISÜELLEN

Hälfte im ürcodex vielleicht abbreviirt geschrieben stand. So
entsteht der Sinn : « In der Mitte der Insel Atalante entstand
eine Durchfahrt, auch von den Küstenstrecken wurden einige
Theile bis in einer Ausdehnung von 20 Stadien unter Wasser
gesetzt. » An ein 20 Stadien weites Eindringen des Wassers-
in die Insel ist natürlich nicht zu denken, weil sie bekannt-
lich nicht so breit ist und die Hügel ziemlich nahe an das
Ufcr herantreten. Es muss gemeint sein, dass von dem
Küstensaum rings um die Insel herum einige Strecken, die
zusammen etwa 20 Stadien lang warcn, überschwemmt wa-
ren, während an dem übrigen Theil der Küste die Hügel un-
mittelbar ans Meer grenzten; dem Sinne nach erwartete man
also etwa : izipic, 5s x.a't töv TCapa'Xtcov evta zat ge^pt etzoot <7Ta5to)v
ETTix.XuoQzvat. Um nun die Worte des Strabo und des Thukydi-
des zu verstehen muss man Folgendes wissen. Der Mitte der
Insel Talandonisi liegt an der Westseite eine kleine Insel ge-
genüber, ein nackter kahler Felsen, während die grössere In-
sel mit Schinus und Öelbäumen bedeckt ist, welche sicli über
die drei Erhebungen derselben und rings um die ausgedehn-
ten Trümmer moderner Häuser herum ziehen, die zur Zeitdes
griechischen Freiheitskampfes viele Tausende derUmwohner
beherbergten. Der nackten Felsinsel nordöstlich schräg gegen-
über sieht die Küste von Talandonisi wie von einem früher
anschliessenden Stücke abgebrochen aus; derselben Felsinsel
südöstlich gegenüber ist die Küste dagegen flach und bietet
eine bequeme Anfahrt. Hier finclet man am Ufer auf eine
ziemlich weite Strecke hin alte mit dem Ufer parallel laufen-
de Mauerzüge, während andere in unsefähr gleichen Abstän-
den m das Meer hinein laufen und unter dem Wasser ver-
schwinden. Zwischen dem Felsinselchen und Talandonisi ist
das V\ asser bedeutend seichter als zwischen dem ersteren
und dem Festlande. Die Fischer rechneten die Tiefe clort
auf 1 - 2, hier auf wenigstens 5 Klafter. Bei stürmischer See
flüchten sich die ’grösseren Scliiffe von der Skala tis Atalantis
nach jener engen durch die vorgelagerte und hier etwas ein-
gezogene Insel Talandonisi wohl geschiitzten Durchfahrt.
 
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